■ Fußball: Straßenfighter in Aufwind
„Enfant Terrible“ Andreas Sassen hat sich beim Hamburger SV während des Trainingslagers im türkischen Side in den Vordergrund gespielt. Der ehemalige Uerdinger, der zu Saisonbeginn mit vielen Problemen zu kämpfen hatte, wird immer mehr zu einer Persönlichkeit auf dem Spielfeld. Der offensive Mittelfeldspieler ist bei den Hanseaten auf dem Weg in die Stammelf. „Er hat bessere spielerische Anlagen als viele andere bei uns“, urteilt sein Trainer Möhlmann. In den beiden Testspielen in Izmir gegen die türkischen Topteams Besiktas und Galatasaray Istanbul war er jeweils bester Akteur des HSV. Er gab Impulse und war immer wieder Ausgangs- und Mittelpunkt ansehnlicher Kombinationen. Schon zu seiner Essener und später zu seiner Uerdinger Zeit galt Sassen als Riesentalent, als Instinktfußballer. Aber immer wieder eckte er an. In Uerdingen war Sassen zuletzt suspendiert, bis Benno Möhlmann ihn vor sieben Monaten nach Hamburg holte. „Das ist meine letzte Chance als Profi“, wußte Sassen. Der 26jährige gelobte Besserung. Doch der „wilde Andi“ produzierte weiter Schlagzeilen, die von den Fans bei den Hallenturnieren zuletzt mit lautstarken „Sassen und der Alkohol“-Gesängen quittiert wurden. Das stört den Mittelfeldspieler inzwischen nicht mehr. Sassen geht auf Soliditätskurs, und der soll ihn in die HSV-Stammelf bringen. Da kommt sein „Streetfight“-Naturell durch, das der Ruhrpottjunge jetzt endlich positiv nutzen will. Sassens Traum: „Irgendwann wünsche ich mir mal die Schlagzeile: Sassen schießt den HSV in die Champions League...“
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