■ Fußball: Vitaler Torsprudel in Leverkusen
Leverkusen (dpa) – Nach dem 5:0 über den Hamburger SV sandten Spieler und Verantwortliche von Bayer Leverkusen Drohbotschaften gen München. „Wir greifen den FC Bayern an. Es gibt kein Pardon“, betonte Manager Reiner Calmund. „Meine Mannschaft ist bis zum letzten Spiel voll auf Sieg programmiert. Wenn die Bayern noch mal straucheln, wovon ich ausgehe, werden wir dasein“, erklärte Trainer Christoph Daum. „Der Kopf ist frei, die Spieler sind vital, die Tore sprudeln nur so aus ihnen hervor“, schwärmte der 43jährige. „Es war die Frage, ob diese junge Mannschaft dem Druck standhalten würde. Gegen den HSV hat sie ihre große Klasse gezeigt“, freute sich auch Calmund und berechnete die Lage an der Spitze der Liga: „Nur noch ein Punkt und zwei Tore hinter München. Wir haben alle Voraussetzungen, zum ersten Mal den Titel zu holen.“ Fast alle im Haberland- Stadion waren überzeugt, den Meister 1997 gesehen zu haben. „Das war eine Klassemannschaft“, sagte HSV-Trainer Felix Magath.
In hervorragender Form präsentierte sich vor allem Ulf Kirsten, der mit seinen Saisontoren 19 bis 21 einen Spezialgruß an die Bayern schickte und zeigte, wie man im Schlußspurt Nerven behält. „Ich habe persönlich schon nach unserem Sieg in Stuttgart gesagt, daß wir Meister werden. Es ist das beste Jahr für die Mannschaft und für mich“, erklärte Kirsten, der die Alleinführung in der Torschützenliste übernahm.
„Wir kommen aus der Rolle des Jagenden und haben nichts zu verlieren. Es macht Spaß, wir verspüren gar keinen Druck“, freute sich Daum, denn die Teilnahme an der Champions League hat Bayer über den zweiten Rang so gut wie sicher. Nach dem Heimspiel gegen den fast sicheren Absteiger FC St. Pauli am Samstag wollen die Leverkusener die Bayern als Spitzenreiter ablösen. „Rostock wird am Freitag gegen München punkten“, prophezeite Daum. Nico Kovac, der das Führungstor erzielte und Kirsten mit zwei Vorlagen fütterte, erhielt ein Sonderlob des Trainers, im Gegensatz zu Sergio, der mit einem Lattenknaller und dem Tor zum 5:0 geglänzt hatte, und Kirsten. „Aus meiner Sicht ist an Ulfs Entwicklung nichts Sensationelles. Die Spieler werden hier gut versorgt und sehr gut bezahlt. Alles, was ich verlange, ist Höchstleistung“, erläuterte Daum. „Man kann doch von einem Dreißigjährigen erwarten, daß er einmal pro Woche 90 Minuten mit voller Hingabe spielt.
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