Fußball WM 98 in Frankreich: Gruppe E

■ Niederlande

Koninklijke Nederlandsche Voetbalbond

Trainer: Guus Hiddink, gilt als zurückhaltend. Anhänger des Offensivfußballs.

Stärken: Fast die gesamte Mannschaft ist „besessen“ vom Offensivfußball. Alle ausgezeichnete Techniker, die über viel Routine verfügen.

Star: Dennis Bergkamp, bei Arsenal endgültig zum dominierenden Spieler gereift und von seinen Profikollegen zu Englands Fußballer des Jahres gewählt.

Der Joker: Noch immer Patrick Kluivert, der mit 22 zwar schon einiges erlebt hat, dessen sportlicher Durchbruch aber noch aussteht.

Prognose: Mindestens Halbfinale, wenn es gelingt, das überragende spielerische Vermögen mit der nötigen Disziplin zu kombinieren, und wenn auch jemand anders als Bergkamp mal ein Tor schießt.

Belgien

Union Royale Belge des Sociétés de Football

Trainer: Georges Leekens. Knallhart, konsequent und ruhig.

Stärken: Die Offensivkräfte Wilmots, Oliveira und Nilis zählen zum Besten, was Europa zu bieten hat. Läuft Enzo Scifo zu Bestform auf, sind auch die Freistöße unbd Eckbälle gefährlich.

Star: Franky van der Elst ist zum vierten Mal in Folge bei einer WM dabei und führt die mannschaftsinterne Hierarchie unumstritten an.

Die Joker: Die Brüder Lokonda und Mbo Mpenza. Machten vor zwei Jahren mit Mouscron Schlagzeilen, seit ihrem Wechsel nach Lüttich ein wenig untergegangen.

Prognose: Die Vorstellung, daß die Belgier auch diesmal ins Achtelfinale vordringen werden, erscheint ein wenig gewagt, liegt aber im Bereich des Möglichen.

Süd-Korea

Korea Football Association

Trainer: Bum-kun Cha gilt als Synonym für „Pflichterfüllung“. Der einstige Bundesligastar wurde kürzlich zu „Asiens Trainer des Jahres“ gewählt und hat Süd-Korea mit deutschen Trainingsmethoden zum Erfolg geführt.

Stärken: Der ausgeprägte Teamgeist hilft der Mannschaft über spielerische Schwächen hinweg. Die Abwehr um Libero Hong ist stabil.

Star: Mit drei WM-Teilnahmen ist Abwehrchef Myung-Bo Hong der erfahrenste Akteur, wenn auch inzwischen etwas langsamer geworden.

Der Joker: Lieblingsschüler von Bum-kun Cha ist Regisseur Do- Keun Kim, der über ein großes taktisches Verständnis verfügt.

Prognose: Allenfalls Achtelfinale, dessen Teilnahme gegen Belgien und Mexiko erkämpft werden muß.

Mexiko

Federación Mexicana de Fútbol

Trainer: Manuel Lapuente, löste im November 1997 überraschend Bora Milutinovic ab und baut auf den Nationalstolz, denn „keiner ist gezwungen, für das Nationalteam zu spielen. Sie sollen es wegen ihrer Liebe zu Mexiko tun.“

Stärken: Der routinierte Kader, aus dem dribbelstarke und antrittsschnelle Leute wie Blanco und Hernández herausragen.

Star: Torhüter Jorge Campos, den es nur selten in seinem Gehäuse hält. Damit sich niemand erschrickt, wenn er im gegnerischen Strafraum auftaucht, trägt er bunte Trikots.

Der Joker: Luis Hernández. Der schnelle und dribbelstarke Stürmer wurde 1997 Torschützenkönig bei der Südamerika-Meisterschaft.

Prognose: Aus in der Vorrunde, wegen hohen Altersschnitts und Schwächen in der Abwehr.