Fußball-WM 2023: Wackelnde Favoritinnen
Bei der Fußball-WM trumpft Nigeria auf, Gastgeber Australien bangt ums Achtelfinale. Die USA sind auch noch nicht weiter. Kolumbien sorgt sich um das große Talent.
Alpine Herausforderung
„Für die Matildas heißt das, dass sie am Montag gegen Kanada einen Berg über winden müssen.“
Der Onlinedienst des Sydney Morning Herald verheißt nach der 2:3-Niederlage Australiens gegen Nigeria alpinistische Aufgaben.
Gerissene Serie
17 Siege in Folge konnten das Team USA einstreichen. Bis Donnerstagmorgen (deutsche Zeit). Da sprang nämlich für den Titelverteidiger nur ein 1:1 gegen die Niederlande raus. Was bedeutet: Die beiden Teams der Gruppe E haben je 4 Punkte, gefolgt von Portugal mit 3 Punkten. Und das wiederum bedeutet: Vorzeitig stehen die USA schon mal nicht im WM-Achtelfinale. Auf das 1:0 für die Niederlande durch Roord (17. Minute) folgte der Ausgleich per Kopf durch Horan (62.). Am kommenden Dienstag spielen die USA gegen Portugal, die Niederlande treffen auf Vietnam.
Quote
Auch wenn Deutschland nicht spielt, was bei einer WM ja durchaus einmal vorkommen kann, wird die Fußball-WM geschaut: Das ZDF verbuchte am Mittwoch bei der Live-Übertragung der Partie zwischen Olympiasieger Kanada und Irland (2:1) mit 1,56 Millionen Fans die beste Quote des Spieltags. Der Marktanteil betrug 17,5 Prozent. Den 5:0-Kantersieg von Spanien gegen Sambia sahen im Zweiten ab 9.30 Uhr 1,18 Millionen, Marktanteil 23,6 Prozent.
Zusammenbruch
Linda Caicedo, 18-jähriges Talent und Stürmerin im Team Kolumbiens, ist am Donnerstag beim Lauftraining zusammengebrochen, konnte die Einheit nach einer kurzen Behandlungspause aber fortsetzen. Videos zeigen, wie sich Caicedo, die bei Real Madrid unter Vertrag steht, beim Joggen plötzlich an die Brust fasst und anschließend auf den Rasen sinken lässt. Laut der Zeitung El Tiempo gebe es „keinen Grund zur Beunruhigung“. Kolumbien ist der nächste Gegner des DFB-Teams. Caicedo ist gesundheitlich vorbelastet. Vor fast genau einem Jahr hatte es nach ihrer Auswechslung beim Spiel der Copa América (4:0) einen ähnlichen Vorfall gegeben, Caicedo musste ärztlich behandelt werden. Damals erklärte Trainer Nelson Abadía, dass es sich um eine „Dekompensation“ handele. Dann sind die Fähigkeiten des Körpers, eine Herzschwäche auszugleichen, erschöpft. Es wird nicht mehr genügend Blut aufgenommen. Bei der als „Wunder-Mädchen“ beschriebenen Caicedo war im Alter von 15 Jahren Eierstockkrebs festgestellt worden.
Einzeltraining
Jule Brand hat drei Tage vor dem Kolumbien-Spiel der deutschen Fußballerinnen nur individuell trainiert. Die 20 Jahre alte Flügelstürmerin vom VfL Wolfsburg habe leichte Rückenbeschwerden, wie eine DFB-Sprecherin am Donnerstag in Wyong mitteilte. Derweil rückt der erste WM-Einsatz von Brands Klubkollegin Lena Oberdorf in Australien näher: Wegen einer Muskelblessur im Oberschenkel war sie gegen Marokko nicht eingesetzt worden.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
Starten Sie jetzt eine spannende Diskussion!