■ Fußball & Politik: „Zietz ist Flo“
Erhebliche Unruhe gab es gestern bei der Bürgerschaftsdebatte um die Qualität der Bremer Staatsräte. Die Vertreter der SenatorInnen seien ganz wie die Werder-Mannschaft, meinte Grünen-Sprecher Dieter Mützelburg: „eine Gurkentruppe“. Das gefiel vielen Abgeordneten gar nicht. So könne man mit Werder nicht umgehen, schallte es von allen Seiten. Wir fragten nach.
taz: Die Staatsräte und Werder – ist das nicht eine Beleidigung für die Kicker?
Dieter Mützelburg, Fraktionssprecher Bündnis 90/Grüne: Wieso? Der Zusammenhang von Fußball und Politik ist doch offenkundig. Schließlich ist der Aufstieg von Werder nicht nur mit Otto Rehhagel verbunden, sondern auch mit der Endphase der Alleinherrschaft der SPD. Der Niedergang von Werder geht parallel zum Niedergang der Politik, und das hat mit der Großen Koalition angefangen.
Aber was soll Marco Bode denken, wenn er mit Herrn von Bock und Polach aus dem Innenressort verglichen wird?
Er soll denken, daß er im falschen Verein ist. Oder er soll dafür sorgen, daß Herr von Bock und Polach aus der Mannschaft fliegt. Das kann er ja, er ist ja auch Wähler.
Sehen Sie personelle Parallelen zwischen der Mannschaft und den Staatsräten?
Wenn ich sehe, wie Staatsrat Zietz vom Bildungsressort übers politische Parkett stolpert, dann fühle ich mich doch sehr an Håvard Flo erinnert. Flo stolpert über den Ball und kriegt ihn nicht ins Netz, und Herr Zietz kann ihn auch nicht annehmen. Deshalb gibt's auch keine Tore für die Bildungssenatorin.
Aber sehen Sie denn nicht einen politischen Hoffnungsschimmer, einen Kreativspieler – einen Andreas Herzog des Rathauses?
Wenn ich sehe, wie Herr Staatsrat Knigge aus dem Arbeitsressort mit EU-Geldern jongliert – und am Ende doch alles bleibt, wie es ist, dann ist das eines Andy Herzog würdig.
Und Henning Scherf ist Dixie Dörner?
Nee. Dörner in Ehren, aber so unterhaltsam wie der Bürgermeister ist er nicht. Wenn Dörner anfängt, die Menschen zu umarmen, dann ist Werder nicht mehr im Mittelfeld, sondern steigt ab. Fragen: J.G.
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