■ Funkausstellung: F.d.H. bei der IFA
Berlin (taz/dpa) – Auf der heute beginnenden Internationalen Funkausstellung (IFA), der weltweit größten Messe der Unterhaltungselektronik, werden 31 Hörfunk- und 14 Fernsehsender vertreten sein. Das Angebot von ARD und ZDF aus den Messehallen steht diesmal im Zeichen des Sparstrumpfs: sinkende Werbeeinnahmen wegen der kommerziellen Konkurrenz, keine Gebührenerhöhung vor 1996 in Sicht. Ein bißchen was leisten wollen sich die Öffentlich-Rechtlichen aber schon. Das Erste der ARD sowie drei Dritte und das ZDF-Hauptprogramm gehen heute auf den Satelliten. Hintergrund: Viele Zuschauer in den neuen Ländern legten sich nach der Wende Satellitenschüsseln zu und zwackten ihre Hausantennen ab. ARD und ZDF wurden im Osten immer öfter von RTL, Sat.1 und Pro 7 aus der ersten Reihe auf die billigen Plätze verwiesen.
Geld spart die ARD bespielsweise dadurch, daß auf der IFA keine neuen Sendungsformate mehr ausprobiert werden, das Hörfunkangebot wird reduziert. ARD und ZDF wollen sich ihre großen Spielflächen nicht Tag für Tag abwechselnd teilen wie früher, sondern sie jeweils vier Tage „en bloc“ bespielen. So fällt das dauernde Umbauen weg, und auch die jeweiligen Redaktionen können ihre Verweildauer in Berlin halbieren. Insgesamt ein Drittel der üblichen Kosten können so eingespart werden, bei der ARD sind das 5,7 statt 8,7 Millionen Mark, beim ZDF 3,8 statt 7,2 Millionen.
Auffällig, wie willig sich ARD und ZDF vor den Karren von Olympia 2000 spannen lassen: Das ZDF mit einer Abschlußgala „Berlin 2000“, und die ARD mit ihrem täglichen „Sport-Treff“, aus dessen Kulissen ein fast zehn Meter hoher aufblasbarer Olympia-Bär grüßen wird.
Die Kommerziellen kommen dank gewonnener Marktanteile (RTL lag im Sommer erstmals vor ARD und ZDF) gestärkt zur Funkausstellung. RTL wird erstmals Live- Übertragungen von der IFA schalten. Pro 7 wechselt von einer provisorischen Zeltunterkunft in die Halle. Einzig Sat.1, das nicht so recht in die schwarzen Zahlen kommen will, mußte seinen IFA- Etat fast halbieren. Drei Neue zeigen sich erstmals auf der IFA: Vox, n-tv und RTL 2.
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