■ Fundgrube: Wohn-Shopping
Da sind zum Beispiel diese wundertollen Puschelkulis. In Kreischorange, Blau, Grün, Gelb staken sie in gläsernen Hängevasen an der Spiegelsäule. Überhaupt, die Accessoires in diesem Shop sind schrill, bunt und vor allem: trendy. Seit einer Woche gibt es den großen, hellen Möbelladen in der Rosenthaler Straße, gleich um die Ecke der Hackeschen Höfe, der nicht nur schöne Möbel, sondern auch ein gerüttelt Maß witziger Kleinigkeiten bietet. Genau das richtige, um vor dem Absacker in der Kneipe durchzuschlendern. Denn: Moove.Wohnen hat bis 22 Uhr geöffnet. Auch samstags. „Da sind wir knallhart“, sagt Jean Hannawald, einer der drei Inhaber des Ladens.
Vor kurzem erst ist er von Göttingen nach Berlin gekommen, um mit seinen Kolleginnen Bärbel Baldus und Christiane Martin Moove.Wohnen aufzubauen. „Göttingen ist eine Stadt mit einem Durchschnittsalter von 23, da muß man irgendwann den Absprung schaffen, wenn man das Studium hinter sich hat“, sagt der 37jährige. Fast ein Jahr lang haben die drei in Mitte nach geeigneten Räumen gesucht, denn Mitte mußte es sein, „da ist es szenig und am Brodeln“, was bedeutet: Das kann man einschätzen.
Schwerpunkt im Programm von Moove.Wohnen sind Schlafsofas aller Formen und Größen, Schwünge und Farben. Natürlich sind Stücke von bekannten Designern dabei, von Styling zum Beispiel oder Sippold. Das Team will vor allem Leute aus der Szene ansprechen, die Spaß daran haben, ein bißchen Geld für schöne, schrille Dinge auszugeben. „Und die Touris nehmen wir gerne als Kunden mit“, sagt Hannawald, den der unglaubliche Zuspruch nach der Eröffnung mächtig umgehauen hat. „Das ist sowieso klasse, ich habe selten zuvor soviel Englisch gesprochen wie allein in der ersten zwei Tagen nach unserer Eröffnung. Aus Spanien, Italien, von überall kommen die Leute.“ Schließlich ist ein blauer Puschelkuli mal ein etwas anderes Mitbringsel vom Deutschlandurlaub als der olle, überlaunig schauende Berliner Bär. adi
Moove.Wohnen, Rosenthaler Straße 28–31, 10178 Berlin
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