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Für Springer hat der Medienmarkt der DDR die oberste Priorität

Berlin (dpa) - Bei allen verlegerischen Aktivitäten hat der Medienmarkt der DDR für die Axel Springer Verlag AG (Hamburg/Berlin) oberste Priorität. Der Springer -Vorstandsvorsitzende Peter Tamm sagte auf der Hauptversammlung am Mittwoch in Berlin, in der DDR würden die Hebel angesetzt, um die Marktgleichgewichte in Deutschland generell neu zu ordnen. Es liege nahe, daß Konkurrenten in der DDR erfolgreiche Zeitungsprojekte in die BRD übertragen wollen, um so in den bundesdeutschen Zeitungsmarkt einzudringen. Springer werde der Herausforderung mit aller Kraft begegnen, um die Marktführerschaft bei Zeitungen zu sichern.

Sehr zufrieden zeigte sich Tamm mit der Entwicklung im 1.Halbjahr 1990, in dem der Gesamtumsatz um fast 200 Millionen D-Mark (plus 13 Prozent) gestiegen. 1989 überschritt der Umsatz des Springer-Konzerns erstmals drei Milliarden D-Mark. Im langwierigen Streit zwischen der Erbengemeinschaft der Axel Springer Verlag AG und dem Münchner Filmhändler Leo Kirch wurden am Mittwoch versöhnliche Töne angeschlagen. Der Springer -Aufsichtsratsvorsitzende Servatius legte Einzelheiten über Springer-Beteiligungen offen, um den guten Willen des Springer-Verlags unter Beweis zu stellen. Kirch-Anwalt Alfred Stiefenkofer begrüßte die Signale: Man sei um Ausgleich bemüht, sowohl beim Presseverlag als auch bei SAT1.

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