essen+lesen (1) : Für Schlampen
Die „Schlampenküche für verspielte Mütter“ fällt aus dem Rahmen: das Buch spart mit Bildern – selbst die Schwarzweißfotografien sind wenige – und verlangt Lektüre. Gisela Krahl selbst ist keine Küchenchefin, sondern Hausfrau und will niemand mit feinem Küchendesign und -geplauder beeindrucken. Das Ende letzten Jahres erschienene Buch folgt ihrem „Schlampenkochbuch“ (1998) und „Frech auf den Tisch“ (1999). Ihre witzigen Kommentare zum Alltag im Familienleben und in der Küche machen den Charme des Buches aus. Klar ist auch: Mit den Rezeptvorschlägen soll vor allem der Nachwuchs gesund essen und auch selbst kochen lernen. Vorab gibt die Autorin Tipps für geeignete Ernährung der Mutter während der Stillzeit, und in ihrer „Versuchsküche“ lernt man den ersten Brei und Schlummertrunk für die Kleinsten zuzubereiten. Die Auswahl der Gerichte geht nach einem wichtigen Prinzip vor: einfache, gesunde Zutaten und schnelle Zubereitung von Blitzmahlzeiten und unkonventionellen Rezepten, auch für Kinderfeten oder Partys, die selbst Menschen ohne viel Kochlust oder -talent nachkochen können. VERENA MÖRATH
Gisela Krahl: „Schlampenküche für verspielte Mütter“. rororo, Hamburg 2002, 9,90 €