: Fünf Entführungen in Kolumbien
■ Guerilleros verschleppten zwei bundesdeutsche Konsuln, zwei Mitarbeiter der Kolumbianisch–Schweizerischen Handelskammer und einen französischen Diplomaten
Bogota (ap) - Kolumbianische Guerilleros haben am Dienstag zwei Honorarkonsuln der Bundesrepublik Deutschland sowie zwei leitende Mitarbeiter der Kolumbianisch–Schweizerischen Handelskammer in Bogota entführt. Die vier ausländischen Repräsentanten wurden in verschiedenen Orten des lateinamerikanischen Landes von Mitgliedern der Nationalen Befreiungsarmee (ELN) und der Volksbefreiungsarmee (ELP) verschleppt. Die ELN bekannte sich auch zur Entführung eines französischen Di plomaten, der seit dem Wochenende vermißt wird. Als erster wurde der Honorarkonsul der Bundesrepublik in dem 320 Kilometer von Bogota entfernt gelegenen Bucaramanga, Sigfried Makerkurt, entführt. Vier bewaffnete Mitglieder der ELN verschleppten Makerkurt aus seiner Fabrik. In einer später lokalen Radiostationen zugespielten Erklärung hieß es, Makerkurt werde in drei Tagen mit einer Botschaft für die kolumbianische Regierung wieder freigelassen. In Medellin, der zweitgrößten Stadt des Landes, verschleppten Unbekannte den deutschen Honorarkonsul Hellmuth Lucker. In Bogota entführten EPL–Guerilleros nach Angaben der Polizei Wilfred Lerner und Richard Aufdregger, zwei Mitarbeiter der Kolumbianisch–Schweizerischen Handelskammer. Die Befreiungsarmee bekannte sich am Dienstag auch zu der Entführung des Presseattaches der französischen Botschaft, Jean Christopher Rampal, der seit dem Wochenende vermißt wurde.
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