piwik no script img

„Frühstyxradio“ goes TV

■ Der „Kleine Tierfreund“ und die Comedy-Crew von Radio ffn haben Fernseh-Pläne/ Zum letzten Mal vor dem Mikro

Comedy ist angesagt: Die Niedersachsen lieben Bissiges und Humoriges über Land, Leute, Flora und Fauna oder satirische Politiker-Wahrheiten allerdings nicht erst seit der Inflation von Comedy-Shows in Deutschland wie „Samstag Nacht“ oder „Schmidteinander“. Denn die Niedersachsen haben ihr „Frühstyxradio“, und das bereits seit acht Jahren. „Wir sind die Godfathers of Comedy“, sagt „Frühstyxradio“-Mitglied Sabine Bulthaup selbstbewußt. Dennoch will die vierköpfige Crew, die jeden Sonntag beim Privatsender Radio ffn aus Isernhagen bei Hannover eine dreistündige Sendung hat, am 31. März zum letzten Mal regelmäßig frotzeln und witzeln.

„Acht Jahre sind genug“, meint Dietmar Wischmeyer, Mann der ersten Stunde und mit seinem „Kleinen Tierfreund“ Begründer der Comedy-Serie. Mit dem Privatsender „Premiere“ werde derzeit über einen Pilotfilm verhandelt. Außerdem will „Frühstyxradio“ Bühnenerfahrung bei Life-Auftritten und Tourneen sammeln. Niedersächsischer Humor in Bayern? „Humor ist nicht landsmannschaftlich gebunden“, weiß Wischmeyer. Über „Frieda und Anneliese“, „Günther, den Treckerfahrer“ oder „Onkel Hotte“ würden auch West-, Ost- und Süddeutsche lachen. Bestes Erfolgsbeispiel: Schleswig-Hol-steins Heimat-Star „Werner“, der in Nordrhein-Westfalen die meisten Fans hat.

Angefangen hatte alles im März 1988: Mehr zufällig, so liest es sich in der Chronologie, fällt den Programmverantwortlichen bei ffn ein Demotape des „Kleinen Tierfreund“ in die Hände. Die erste Sendung war ein voller Erfolg. Mittlerweile verzeichnet „Frühstyxradio“ jeden Sonntag zur frühen Stunde zwischen neun und zwölf Uhr mehr als 550 000 Hörer. „Der kleine Tierfreund“, der samstags läuft, ist nicht minder beliebt – es gibt sogar etwa 30 eingetragene Fan-Clubs. „Wir sind Kult, weil wir so eine große Palette von Humor bedienen“, meint Oliver Welke. Außerdem „schreiben wir unsere Stücke selber“. dpa

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen