■ Früherer Ermittler belastet Anwar schwer: Malaysisches Gericht läßt doch Beobachter zu
Kuala Lumpur (dpa/AP) – Am zweiten Tag des Sex- und Korruptionsprozesses gegen den früheren malaysischen Vizepremier Anwar Ibrahim durften gestern mehrere ausländische Beobachter in den Gerichtssaal. Am Vortag hatte es Proteste gegeben, weil der Vorsitzende Richter Beobachter von amnesty international und anderer Organisationen nicht zulassen wollte.
Schwere Vorwürfe gegen Anwar erhob gestern als erster von 52 Zeugen der frühere Leiter einer Spezialeinheit der Polizei. Anwar habe die Polizei aufgefordert, dafür zu sorgen, daß ihn belastende Aussagen zurückgezogen würden, sagte Mohamed Said Awang. Anwar weist alle gegen ihn vorgebrachten Vorwürfe zurück. Seiner Ansicht nach wurden sie konstruiert, um ihn im Machtkampf mit Ministerpräsident Mahatir Mohamad zu diskreditieren. Aus Protest gegen Anwars Inhaftierung hat US- Präsident Bill Clinton ein Treffen mit Mahatir abgesagt, teilten Regierungssprecher in Washington mit.
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