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Frisch gewählt, schon Skandal

Tokio (afp) - Nur drei Tage nach den japanischen Unterhauswahlen ist die regierende Liberaldemokratische Partei (LDP) erneut in Zusammenhang mit einem Finanzskandal gebracht worden. Gegen den am Sonntag wiedergewählten LDP -Abgeordneten und ehemaligen Generaldirektor des Umweltamtes, Toshiyuki Inamura, wird wegen Verdachts auf Steuerhinterziehung ermittelt. Er soll Gewinne aus Börsengeschäften in Höhe von einer Milliarde Yen (knapp 12 Millionen DM) nicht versteuert haben. Dies berichteten am Mittwoch die drei großen japanischen Tageszeitungen 'Asahi‘, 'Mainichi‘ und 'Sankei‘ unter Berufung auf „den betroffenen Personen nahestehende Quellen“. Die Tageszeitung 'Yomiuri‘ setzte die angeblich nicht versteuerten Gewinne Inamuras mit 800 Millionen Yen (9,2 Millionen DM) an. Sollten sich diese Berichte bestätigen, handelte es sich um eine der größten Steuerhinterziehungen eines japanischen Politikers.

Die Berichte werfen erneut Licht auf die LDP, deren gesamte Führung bereits letztes Jahr durch den Recruit -Bestechungsskandal in Verruf geraten war. Von den 16 Politikern, die in diesen Finanzskandal verwickelt waren, wurden am Sonntag jedoch 14 wiedergewählt, unter ihnen auch der ehemalige Ministerpräsident Nakasone.

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