: Friedrichstadtpalast will Flair von Las Vegas
Berlin. Der Berliner Friedrichstadtpalast will Las Vegas Konkurrenz machen: Nach seiner Umwandlung in eine GmbH soll die öffentlichen Hand 20 Millionen DM in das Unternehmen investieren. Dies sei ein »Bruchteil dessen, was Opernhäuser verschlingen« Voraussetzung sei jedoch, daß es keine überflüssige Planstelle mehr gibt, so Intendant Hans- Gerald Otto. Derartige Planstellen wurden zum großen Teil schon abgebaut. Die Zahl der Mitarbeiter schrumpfte von mehr als 800 auf gegenwärtig rund 660. Nach der Personalbedarfsanalyse werden es am Ende 480 sein.
Obwohl — oder gerade weil — die Bühnentechnik mit den hochsensiblen Laser- und Computergeräten, der Elektronik, dem Wasser- und Eisbassin und den hydraulischen und maschinellen Geräten ein erheblicher Kostenfaktor ist, kann man auf die Techniker nicht verzichten. Technik muß gewartet werden. Beim Ballett, der Hauptstütze des Revue- Theaters, wird es keinen Abstrich geben. Im Gegenteil: Intendant Otto will es in nächser Zeit von 78 auf 94 Tänzerinnen und Tänzer aufstocken. »Wenn man in der Marktwirtschaft bestehen will, muß man expandieren«, philosophiert der Intendant. »Durch unvernünftiges Gesundschrumpfen schrumpft man sich krank.« Beim Palast-Orchester wird es nur geringe Einsparungen geben.
»Der Friedrichstadtpalast ist auf Senatsunterstützung angewiesen, denn er ist ein Werbeträger für die Stadt und ein wichtiger Tourismus- Faktor«, meint der Intendant. Ohne Unterstützung würden die Eintrittspreise astronomische Höhen erreichen. »Ein Besuch aber soll für jeden Berliner erschwinglich bleiben.« adn
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