piwik no script img

Archiv-Artikel

Freiwillige Beschützer historisch

Vigilanten: Milizen oder auch Polizisten, die das Gesetz in die eigene Hand nehmen. Waren in den USA besonders in den Bundesstaaten Montana und Kalifornien zur Zeit des Goldrauschs verbreitet, sowie während der Arbeiterunruhen zwischen den Weltkriegen. Die auch „Wachsamkeits-Komitees“ genannten Vereinigungen griffen oft zur Lynchjustiz. Trotz Verbots ist Vigilantismus – inklusive Übergriffen – ein auch in den heutigen USA verbreitetes Phänomen (siehe: Mike Davis, Ecology of Fear, New York 1998).

Bürgerwehr: Selbstverteidigung der Bürgerschaft im Gegensatz zum stehenden Heer. In Freiburg bereits 1293 erwähnt, spielte die Bürgerwehr bei der Badischen Revolution von 1848 eine prominente Rolle, als sie die Herausgabe der vier im Rathaus von Freiburg verwahrten Kanonen erzwang. 2002 gründete Jörg Haiders FPÖ eine Bürgerwehr in Graz. In der Wiener Innenstadt wird ab Juni des Jahres eine „Private City Patrol“ patrouillieren, die mit Handschellen ausgerüstet ist und, insofern sie über einen Waffenschein verfügt, ihre „Schießeisen offen zur Schau“ tragen darf.

Blockwart: 1933-1945, niedere Charge der NSDAP, mit hilfspolizeilichen Überwachungsaufgaben betraut. Verfasste Berichte insbesondere über politische Äußerungen der Anwohner seines Straßenblocks.

Abschnittsbevollmächtigter: Von 1952 bis 1989 ein Funktionär der Deutschen Volkspolizei (DDR). Für seinen „Abschnitt“ (Stadtteil oder Dorf) zuständig, rekrutierte und befehligte er ehrenamtliche Volkspolizeihelfer, die im Einsatz eine rote Binde mit weißem Schriftzug „Vopo-Helfer“ trugen und ihn bei der Überwachung aller Einwohner und der Entgegennahme von Denunziationen unterstützten.