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Freie Fahrt bei der BVG für die Arbeitnehmer

Berlin. Verkehrssenator Herwig Haase will 1992 bei der BVG das Angebot verbessern und zugleich 150 Millionen Mark einsparen. Wie er gestern dem Hauptausschuß des Abgeordnetenhauses berichtete, ist geplant, sogenannte Job-Tickets bei den Verkehrsbetrieben einzuführen. Nach dem Vorbild westdeutscher Kommunen sollen öffentlich Bedienstete kostenlos eine Umweltkarte erhalten. Auch an private Firmen sollen kostengünstig Tickets abgegeben werden, die diese dann ihren Mitarbeitern zur Verfügung stellen können. Wie Haases Sprecherin Uta-Micaela Dürig dazu erklärte, ist daran gedacht, den Abnehmern gestaffelte Mengenrabatte einzuräumen. Der firmenweise Einkauf der Umweltkarte wird in Berlin bereits von der Grundkreditbank praktiziert. Noch geklärt werden muß, ob und wie das Job-Tickets im öffentlichen Dienst tariflich verankert wird. Zugleich wird in der Verkehrsverwaltung ein Beschluß des Abgeordnetenhauses vom Herbst letzten Jahres umgesetzt, wonach bei der BVG 150 Millionen Mark eingespart werden sollen. Die Einsparungen werden im wesentlichen beim Materialverbrauch, beim Unterhalt und beim Personal vorgenommen. Die Kundenleistungen sollen nach den Worten Haases dadurch nicht eingeschränkt werden. Haase rechnete vor, daß die Zahl der gefahrenen Wagenkilometer im letzten Jahr bei Bussen um sieben Prozent gestiegen sei, bei S- und U-Bahn liege die Zahl noch höher. Lediglich bei der Straßenbahn sei ein Minus von zehn Prozent zu verzeichnen. Dem hielt der Abgeordnete Michael Cramer vom Bündnis 90/Grüne entgegen, daß das Fahrgastaufkommen seit Öffnung der Mauer um 25 Prozent gestiegen sei. Für den Fahrgast habe sich das Angebot verschlechtert. dr

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