: Frech, frivol und Brecht
Mit erotischen Persiflagen französischer Volkslieder sorgt Helen Vita in den 1960er Jahren für Aufregung bei deutschen Sittenwächtern. Die frivolen Chansons aus 350 Jahren besonderer Musikgeschichte sind nach behördlicher Einschätzung eine Bedrohung der öffentlichen Ordnung. 1965 entfernen Polizisten im Auftrag des Bundeskriminalamtes ihre Einspielung der „allerfrechsten Chansons“ aus den Schallplattenläden, 1966 erlässt Nordrhein-Westfalens Arbeits- und Sozialministerium ein Veröffentlichungsverbot. Pornographieverdacht, Strafbefehle, Urteile, Berufungsverfahren und der Preis der deutschen Schallplattenkritik... Gaby Blum nimmt sich in „Frech, frivol und Brecht“ der unartigen Lieder an, die Helen Vita einst mit skandalöser Freizügigkeit vortrug - lasziv-naive Chansons von Lust und Laster, zeitlos erotische Zweideutigkeiten mit volksliedhafter Anmut, kess, aber nie ordinär.
20:00 Uhr, Grabbe-Haus, Detmold, Infos: 05231-97460