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Frau des Nato-Chefs in DschungelcampFirst Lady im Spinnenbad

Die Frau des neuen Nato-Generalsekretärs und dänischen Ex-Premiers Rasmussen sorgt für Schlagzeilen: Sie zieht ins skandinavische "Dschungelcamp" ein.

Demnächst im Bikini in der Schlammgrube? Anne-Mette Rasmussen. Bild: dpa

Könnte es eine Belastung für den neuen Nato-Generalsekretär Anders Fogh Rasmussen sein, dass seine Frau einige Tage hinter Gittern verbringen musste? Das wird in dänischen Medien kontrovers diskutiert, seit in der vergangenen Woche bekannt wurde, dass Anne-Mette Rasmussen in Frankreich eingebuchtet war. Mit ihrer Tochter Christina und durchaus freiwillig allerdings.

Was in Deutschland das "Dschungelcamp", ist bei den skandinavischen Privatsendern "Die Gefangenen in der Festung" ("Fangerne på Fortet"). Ein Ausscheidungswettstreit zwischen 12 Vierermannschaften bestehend aus 48 B- und C-Promis und mit reichlich Ekelfaktor in Gestalt von Schlangen, Ratten und anderem Getier. Programmleiter ist der Extorwartstar Peter Schmeichel und eingespielt wird das Ganze an der französischen Atlantikküste in Fort Boyard nahe La Rochelle. Im 19. Jahrhundert erst als militärische Festung gebaut, dann eine Zeit lang als Kerker in Gebrauch und nun nur noch Fernsehkulisse und Touristenattraktion.

"Mir fehlen die Worte. Was für eine verrückte Welt. Die Wirklichkeit übertrifft wirklich die Fantasie." So reagierte Henrik Qvortrup, ehemaliger politischer Berater des dänischen Exministerpräsidenten Rasmussen und jetziger Fernsehredakteur, als ein Reporter von ihm einen Kommentar dazu haben wollte, dass Anne-Mette demnächst beim Robben durch von Spinnen wimmelnde dunkle Kellergewölbe über den Bildschirm flimmern wird. Er wolle sich "nicht festlegen, ob da Grenzen überschritten werden, wenn die Frau des ehemaligen Ministerpräsidenten und künftigen Nato-Generalsekretärs wieder in einem solchen Zusammenhang auftritt", formulierte er diplomatisch.

Doch Qvortrup gehört zu denen, die das allemal glauben. Aber er hatte es auch als Belastung gesehen, als Anne-Mette im vergangenen Jahr schon einmal das für Ministerpräsidentengattinnen bis dahin übliche Terrain verlassen hatte. Mit der Teilnahme an "Vild med dans", der dänischen Version von "Lets dance!" Bei der die vorher in öffentlichen Zusammenhängen nur ganz brav und zurückhaltend auftretende 51-jährige Kindergärtnerin mit wildem Temperament und fliegenden Röcken überraschte. Sie wurde von der Fachjury Woche für Woche als eine der schlechtesten Tänzerinnen abqualifiziert, landete dank der Zuschauerstimmen aber am Schluss auf dem vierten Platz. Und schraubte laut Meinungsumfragen nicht nur die eigenen Sympathiewerte, sondern auch die des Gatten kräftig nach oben.

Nicht nur deshalb, sondern weil das ganz einfach ihre Privatsache sei, sehen die meisten Kommentare jetzt auch kein Problem bei den Abenteuern der "First Lady" der Nato im Ekel- und Schlammkerker.

Ob die auch der Ehe neuen Schwung verleihen? Das war nämlich das Resultat ihrer "Vild med dans"-Wochen. Ihr Mann sehe sie jetzt mit ganz anderen Augen, vertraute Anne-Mette damals mit Genugtuung ihrem "heimlichen" öffentlichen Tagebuch in einer Tageszeitung an.

REINHARD WOLFF

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