Französischer Starkoch: Paul Bocuse ist tot
Wie kein anderer hat er die französische Küche weltweit bekannt gemacht. Aus seinem Familienbetrieb wurde ein Firmenimperium. Nun ist Bocuse 91-jährig verstorben.
Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat Bocuse als „die Inkarnation der französischen Küche“ gewürdigt. „Sein Name steht in der französischen Küche für Großzügigkeit, für Respekt der Traditionen und auch für seinen Einfallsreichtum.“ Die französische Gastronomie verliere „eine mythische Figur, die sie in großer Form geprägt hat“, teilte er am Samstag mit. Alle Köche weinten um ihn, „im Elysée und in ganz Frankreich. Aber sie werden seine Arbeit fortsetzen.“
Zuvor hatten französische Medien den Tod unter Berufung auf Angehörige gemeldet. Bocuse galt als der „Papst der französischen Küche“, der Gastronomieführer „Gault & Millau“ nannte ihn „Koch des Jahrhunderts“. Sein Drei-Sterne-Tempel L'Auberge du Pont de Collonges bei Lyon galt als Pilgerort für Gourmets aus aller Welt: Paul Bocuse schlug in der französischen Spitzengastronomie so ziemlich alle Rekorde.
Der Spitzenkoch wurde weit über die Grenzen seines Heimatlandes hinaus zur Ikone der verfeinerten Lebensart mit exquisiten Speisen und Getränken. Bocuse gehörte zu den Vertretern der „Nouvelle Cuisine“, eine Bewegung damals junger Köche, die die französische Küche entstauben wollten. Einfache Zubereitung, frische Zutaten, Regionalität – das waren die Grundlinien.
Kochbücher, Champagner und Marmeladen werden mit seiner schwungvollen Unterschrift auf dem Etikett verkauft, und der internationale Koch-Wettbewerb „Bocuse d'Or“ trägt seinen Namen. Zu seinem Imperium gehören mehr als 20 Restaurants, eins davon in Walt Disney World in Florida und mehrere in Japan, außerdem zahlreiche Brasserien, und bei „Ouest Express“ gibt es auch Burger „made by Bocuse“.
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