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Frankreich und Afrika

■ betr.: „Protest in Nigeria unter drückt“, taz vom 12.11. 97

Die Romanze Frankreichs mit dem brutalen nigerianischen Militärregime, welche Nigerias Einladung zum Gipfel der frankophonen Staaten deutlich beweist, bringt eine neue gefährliche Dimension in die nigerianische Krise. Denn die Einladung bietet der Junta einen Weg aus der diplomatischen Isolation und verleiht ihr dadurch eine dubiose Legitimation.

[...] Es ist moralisch nicht vertretbar, einerseits Einwanderer, Afrikaner erst recht, ausdrücklich als unerwünscht zu erklären, wie es zur Zeit der Fall ist in Frankreich, aber andererseits die politischen Gegebenheiten, die überhaupt dazu führen, daß Menschen ihre Länder verlassen, anderswo zu schüren. Der neu entfaltete Einflußkampf zwischen angloamerikanischen und französischen Interessen wird die Unruhe auf dem Kontinent stärker fördern und die Region weiter in die Instabilität treiben.

[...] Nur ein konsequentes westliches Engagement für die Demokratie und die Einhaltung von Menschenrechten wird dem Kontinent zur Stabilität verhelfen und seine langfristige sozial-wirtschaftliche Entwicklung fördern. [...] Femi Awoniyi

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