: Flugzeuge statt Moos
Schwarz-rot in Schleswig-Holstein hält am Ausbau des Kieler Flughafens fest. Opposition stimmt dagegen
Die Planungen für den Ausbau des Flughafens Kiel-Holtenau gehen weiter. Der schleswig-holsteinische Landtag lehnte am Freitag mit den Stimmen von CDU und SPD einen Antrag der Grünen ab, das Vorhaben zunächst zu stoppen. Die Opposition aus FDP, Grünen und SSW stimmte dafür. CDU und SPD wollen zunächst die Chancen für einen Ausbau prüfen lassen und dann eine Entscheidung treffen.
Wirtschaftsminister Dietrich Austermann (CDU) sagte, er sei dafür, sich den Flughafen weiter zu leisten. „Moos auf der Landebahn“ sei die schlechtere Alternative. Auch nach Ansicht des SPD-Abgeordneten Bernd Schröder muss der Flughafen erweitert werden. „Kiel hat mit dem Verzicht auf einen Ausbau keine Zukunft“, sagte er. Die SPD sei der Überzeugung, dass Flughäfen in der regionalen Wirtschaftsstruktur und für die Chancen einer Region einen hohen Stellenwert hätten.
Die Grünen im Landtag forderten einen vorläufigen Planungsstopp für den Ausbau, bis die Landesregierung ein Flugverkehrs-Entwicklungskonzept vorgelegt hat. „Die tatsächliche verkehrliche Nutzung des Flugplatzes Holtenau spricht gegen ein Ausbauprojekt“, sagte der finanzpolitischer Sprecher Klaus Müller. Die Grünen befürworten grundsätzlich eine verbesserte Anbindung zum Hamburger Flughafen statt einer Erweiterung von Kiel-Holtenau.
Auch die Fraktionen von FDP und SSW sind gegen einen Ausbau. „Damit würde knappes öffentliches Geld verschwendet werden“, sagte der stellvertretende FDP-Fraktionsvorsitzende Heiner Garg.
Die Diskussion über eine Erweiterung des Regionalflughafens hatte das schwarz-grüne Regierungsbündnis in Kiel in eine schwere Krise gestürzt: Die Kieler Grünen sind gegen den Ausbau und werden darin von CDU-Oberbürgermeisterin Angelika Volquartz unterstützt. Die CDU-Ratsfraktion hingegen will den Ausbau. dpa