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Flughafen-Katastrophe

■ Funken setzten Kunststoffregenrinne in Brand. Ermittlungen ausgedehnt

Düsseldorf (dpa) – Funken bei Schweißarbeiten haben eine Kunststoffregenrinne entflammt und dadurch die Brandkatastrophe auf dem Düsseldorfer Flughafen ausgelöst. Das ergaben die Untersuchungen eines Sachverständigen zu dem tödlichen Brand am 11. April. Vermutlich sei die Regenrinne aus PVC gewesen, berichteten die nordrhein-westfälischen Minister für Wohnungsbau und Justiz, Michael Vesper (Grüne) und Fritz Behrens (SPD), am Mittwoch vor den Fachausschüssen des Düsseldorfer Landtags.

Die Ermittlungen unter dem Verdacht der fahrlässigen Brandstiftung, fahrlässigen Tötung sowie fahrlässigen Körperverletzung seien ausgedeht worden auf den verantwortlichen Architekten sowie weitere Führungspersönlichkeiten der Düsseldorfer Flughafen GmbH, sagte Behrens. Nach derzeitigem Erkenntnisstand soll der Architekt die Baustelle eine Stunde, bevor sich das lange schwelende Rauchgemisch in einer Feuerwalze über mehrere Terminals ausbreitete, besichtigt haben. Dabei sei er bereits auf in die Fuge fallende Funken hingewiesen worden, lautet der schwerwiegende Vorwurf. Ermittelt wird auch gegen drei Arbeiter, den zuständigen Bauleiter sowie einen Verantwortlichen in der Düsseldorfer Bauverwaltung. Bei der Brandkatastrophe waren 16 Menschen – darunter ein Kind – erstickt und 59 weitere verletzt worden.

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