piwik no script img

■ FlüchtlingeNicht nach Kosovo

Düsseldorf (taz) – Der nordrhein-westfälische Innenminister Herbert Schnoor hat die Ausländerbehörden des Landes angewiesen, ab sofort alle Abschiebungen in die von Serben kontrollierte Provinz Kosovo des früheren Jugoslawien auszusetzen. Damit reagierte Schnoor auf eine schriftliche Intervention des deutschen Vertreters der Hohen Flüchtlingskommission der Vereinten Nationen (UNHCR), Walter Koisser, vom 23. 12. 1992. Nach Auffassung von Koisser verbietet sich jede Abschiebung in den Kosovo wegen der zunehmenden Menschenrechtsverletzungen gegenüber der dort lebenden albanischen Minderheit. Das Düsseldorfer Innenministerium erklärte gestern, Schnoor habe sich wegen des UNHCR-Schreibens schon Anfang Januar an das Bonner Innenministerium gewandt und sich um eine bundesweit einheitliche Position bemüht.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen