Flucht nach oben

FC St. Paulis Trainer Franz Gerber verlässt den Club und wechselt zum Zweitliga-Aufsteiger Jahn Regensburg

Die Tage von Franz Gerber beim Fußball-Regionalligisten FC St. Pauli neigen sich dem Ende. Der Wechsel des Trainers, offiziell auch Sportdirektor beim FC, zum Zweitligisten Jahn Regensburg gilt als sicher.

Nach Informationen der Mittelbayrischen Zeitung aus Regensburg hat Clubchef Heinz Groenewold bestätigt, einen Vertrag vorliegen zu haben. „Es liegt an uns, den nun zu unterschreiben“, sagt der Jahn-Präsident. Dass es sich bei diesem Vertrag um eine Verpflichtung von Gerber handelt, bestätigt er indirekt: „Wir wussten schon vor einiger Zeit von der Freigabe St. Paulis.“

Direkt verhandelt wurde mit Gerber auch schon vor Ort in Hamburg. Wolfgang Gural, der als Mitglied des Regensburger Vorstandes gerade in der Stadt weilt, hat Verhandlungen mit dem FC St.Pauli-Coach geführt. Jetzt gehe es nur darum, die weiteren Vorstandsmitglieder (sieben an der Zahl) von dem Vertragsentwurf zu überzeugen, so Groenwold auf einer gestrigen Pressekonferenz in Regensburg. Nichtdestotrotz hat er noch Gespräche mit anderen Kandidaten geführt.

Gerber sieht sich nach einem Job um, weil er beim FC St. Pauli die Perspektiven vermisst. Dabei geht es ihm vor allem um die engen finanziellen Rahmenbedingungen (taz berichtete mehrfach), die ihm der Club für die kommende Spielzeit zur Verfügung stellen kann. Zwar sollten im Winter Vertragsgespräche mit Gerber anstehen, doch weiß der 130.000-Euro-Mann, dass ein ähnlich gut dotierter Vertrag beim klammen Kiezclub kaum realisierbar ist. Das es dem Club an Perspektiven mangelt, ist aber auch Gerber selbst zuzuschreiben. Statt einem geplanten 22-köpfigen Kader für diese Saison gestatteten sich das Präsidium und er einen 27er-Kader.

Nach einem Gespräch mit dem Präsidium des FC St. Pauli erbat sich Gerber Bedenkzeit bis zur heutigen Bilanz-Pressekonferenz, die für 13 Uhr angesetzt ist. OKE GÖTTLICH