: Flucht aus der Provinz
Ärztemangel gibt es: In Brandenburg stehen derzeit 220 Praxen leer, in der Uckermark gehen in den nächsten zwei bis fünf Jahren knapp die Hälfte der Hausärzte in Pension. Gleichzeitig steigen aber die Patientenzahlen (weil die Menschen älter und krankheitsanfälliger werden). Obwohl es arbeitslose Ärzte in Berlin gibt, obwohl Kommunen locken: Der Nachwuchs kommt nicht in die Provinz. Und wie lockt man Menschen zur Arbeit? Mit mehr Bürokratie und weniger Geld?
Richtig ist der Angriff auf die Kassenärztliche Vereinigung, der Staat hat sie beauftragt, und die Ärzte wählen dort ihre Vertreter hinein. Und diese Vertreter haben ja den Einheitlichen Bewertungsmaßstab (EBM) usw. gekannt und durchgewunken, das ist das Peinliche, obwohl sie die ökonomische Situation ihrer Klientel kannten. Wenn mein Hausarzt seit 15 Jahren denselben Golf fährt, dann verdient er bestimmt nicht zu viel. JOSEF PRIMZEK, Prenzlau