: Flaute trifft Metro
Nur das gute Auslandsgeschäft bringt dem größten deutschen Handelskonzern insgesamt ein Umsatzplus
DÜSSELDORF ap ■ Der Handelskonzern Metro leidet stark unter der Konsumflaute auf dem deutschen Markt. Ein schwaches Weihnachtsgeschäft und Umsatzeinbußen bei der Supermarkttochter Real ließen den Konzernumsatz in Deutschland um 2,2 Prozent einbrechen.
Selbst das Weihnachtsgeschäft sei „weitgehend ohne Impulse“ geblieben, sagte Konzernchef Hans-Joachim Körber. Die Konzerntochter Real kämpfe weiter mit den Folgen ihres Lebensmittelskandals: Bei Filialen der Handelskette war Fleisch mit abgelaufenem Verfallsdatum umetikettiert und dann wieder in die Verkaufstheken gestapelt worden. Bei der Warenhauskette Kaufhof konnte auch ein zufrieden stellendes Weihnachtsgeschäft den schwachen Start ins vierte Quartal nicht mehr ausgleichen. Selbst bei den wachstumsstarken Großmärkten lag die Umsatzentwicklung unter dem Niveau der ersten neun Monate.
Nur das gute Auslandsgeschäft lässt den Metro-Konzern weiter wachsen. Insgesamt steigerte das Unternehmen seinen Umsatz um 4,2 Prozent auf 55,7 Milliarden Euro. Dies veröffentlichte das Unternehmen gestern in Düsseldorf. Ein Umsatzplus von 10,5 Prozent im Ausland überdecke dabei die Umsatzeinbußen von 2,2 Prozent im Inland.
Wachstumstreiber im Ausland waren weiterhin die Cash&Carry-Großmärkte. Insgesamt lag der Auslandsanteil am Umsatz zwischen Oktober und Dezember sogar bei 53,4 Prozent. Auch in Zukunft setze der Konzern weiter auf Internationalisierung, kündigte Körber an. Im vierten Quartal wurden von 25 neuen Metro Cash&Carry-Märkten nur 3 in Deutschland eröffnet. Von 32 neuen Elektronikmärkten stehen nur 5 in der Bundesrepublik.
Das Ergebnis je Aktie werde für 2005 deutlich unter dem Niveau des Vorjahres liegen, erklärte Metro. Die Düsseldorfer hatten bereits im November ihre Prognosen nach unten korrigiert. Dennoch verlor die Aktie bei Bekanntgabe der Zahlen mehr als 2 Prozent an Wert.