piwik no script img

FlamingoEntschleierte Gefühle

Samantha Bohatsch, „Pallas“, 2019. Installationsansicht bei Flamingo Foto: Stefan Hähnel

Die Geschichte von Pallas und Athene nahm kein gutes Ende. Die beiden wuchsen gemeinsam auf, wie Schwestern – oder vielleicht auch nicht – bis Athene Pallas im spielerischen Schwertkampf tödlich traf. Aus Schuldgefühl und Trauer nannte Athene sich fortan Pallas Athene und setzte ihrer Freundin ein Denkmal. Wer weiß, vielleicht waren viel tiefere Gefühle im Spiel, Samantha Bohatsch jedenfalls entspinnt aus der Sage den Plot einer lesbischen Liebestragödie, die gerade bei Flamingo sinnlich zu erkunden ist. Interessanterweise war es zunächst gar nicht die Person der Mythologie, sondern der gleichnamige, nur wenige Meter entfernte Wohnblock, der Bohatsch zum Nachdenken brachte. Gut ablesen lässt sich daran, wie die Künstlerin Assoziationen, Behauptungen und narrative Stränge, überlieferte wie persönliche, intuitiv ineinander verwebt. Multi­medial, textlich, bildlich, installativ, fast thea­tralisch vollführt sie das, und zwar so, dass sich neue, zeitgemäße Anknüpfungspunkte oder gar Identifikationspotenziale ergeben. (bsh)

Bis 15. 11., Fr. 12–18 Uhr und nach Vereinbarung unter contact@flamingo.berlin, Goebenstr. 22

Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen

Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen