■ Fixen am Rand der Szene: Bossong für Druckraum an der Schanze
Im Streit um die städischen Fixerstuben ist der Drogenbeauftragte Horst Bossong den freien Trägern ein Stückchen entgegengekommen: Er will nach einem Standort für einen zweiten Druckraum im Schanzenviertel suchen. Das geht jedoch nicht ohne Geld, stellte Bossong klar. Bevor der „Fixstern“am Schulterblatt durch eine zweite Einrichtung entlastet werde, müßten „zuerst die Mittel mobilisiert werden“, sagte er gestern der Welt am Sonntag. Danach erst werde der Auftrag ausgeschrieben.
Deshalb wird es so schnell wohl nichts mit einer neuen Fixerstube in der Nähe der offenen Drogenszene. Dennoch geht Bossong davon aus, daß der „Fixstern“seine Türen heute wieder für Drogenabhängige öffnet. Die Betreiber hatten den Druckraum vor rund einer Woche wegen Überlastung geschlossen. Sie verhandeln derzeit mit der Sozialbehörde darüber, ob sie mehr Geld bekommen. Doch egal, wie die Gespräche ausgehen: Der Fixstern wird weitermachen, glaubt Bossong: „Die Süchtigen haben Anspruch darauf, daß ihnen geholfen wird.“
Eine zweite Anlaufstelle für Junkies nahe dem Hauptbahnhof will der Drogenbeauftragte nicht. „Das“, ist er mit Bürgermeister Ortwin Runde (SPD) einig, „ist dem Stadtteil nicht zuzumuten.“Die Junkies müßten auch dort versorgt werden, wo sie wohnen. taz
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