Finanzmarkt-Krise: Milliarden-Belastung für BayernLB
Schwere Verluste bei der zweitgrößten deutschen Landesbank: Die US-Hypothekenkrise und die Turbulenzen an den Börsen belasten die BayernLB mit fast zwei Milliarden Euro.
MÜNCHEN rtr Die US-Hypothekenkrise und die Turbulenzen an den Börsen belasten die BayernLB mit insgesamt 1,9 Milliarden Euro. Davon würden allerdings nur rund 600 Millionen Euro im vergangenen Jahr ergebniswirksam verbucht, teilte Deutschlands zweitgrößte Landesbank auf Basis vorläufiger Zahlen am Mittwoch mit. 1,3 Milliarden Euro werden aufgefangen, indem sie durch die Neubewertungsrücklage mit dem Eigenkapital verrechnet werden. Damit mindern sie den operativen Gewinn von etwa einer Milliarde Euro nicht. Eine zusätzliche Kapitalspritze sei nicht nötig, hieß es.
Eigentlich wollte die BayernLB bereits am Dienstag zu den Spekulationen um milliardenschwere Abschreibungen Stellung nehmen, zog die Veröffentlichung aber kurzfristig zurück - offenbar, um den bayerischen Finanzminister und CSU-Chef Erwin Huber nicht zu brüskieren. Er sitzt im Verwaltungsrat der Bank und hatte sich am Dienstag im Haushaltsausschuss der Kritik der Opposition gestellt. Huber hatte gesagt, die Finanzkrise werde tiefe Spuren in der Bilanz der BayernLB hinterlassen, Zahlen stünden aber noch nicht fest.
Ursprünglich sollten die Zahlen erst im April bekanntgegeben werden. Dagegen lief die Opposition in Bayern Sturm. Sie warf Huber vor, die Zahlen wegen der Kommunalwahlen Anfang März unter Verschluss zu halten.
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