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Archiv-Artikel

Film Jesus Christus Erlöser

Von MATT

Für den Herbst 1971 hat sich Klaus Kinski viel vorgenommen: die „erregendste Geschichte der Menschheit“ will er erzählen, das Leben Jesu. 10 Jahre hatte Kinski daran gearbeitet. Die literarische Weltverbesserungsmaßnahme per Evangeliums-Variation scheitert indes grandios und wird für den gedemütigten Ausnahmeschauspieler zur Passion. Das Theater-Happening wird schon zu Beginn durch Zwischenrufe unterbrochen und gerät zum Tumult. Das Publikum und der um seinen Text ringende Schauspieler beschimpfen sich gegenseitig. „Was seht ihr den Splitter im Auge eures Bruders und den Balken in eurem eigenen Auge seht ihr nicht?“, schreit Kinski, „dumme Sau“, „Arschloch“, „Pharisäer“. In seiner Doku „Jesus Christus Erlöser“ rekonstruiert Peter Geyer aus 135 Minuten Originalmaterial erstmals eindrucksvoll den ganzen Verlauf des Abends. MATT

Do, 25. 9., 20 Uhr, Lichtmess, Gaußstraße 25