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Fifa-Spenden für Haiti verschwundenVoodoo oder Warner?

Die Weltfußballfamilie Fifa rätselt darüber, wo die 190.000 Dollar Spendengeld für Haiti abgeblieben sind. Die Rolle des Ex-Funktionärs Jack Warner gibt Rätsel auf.

Hat Ex-Vizepräsident Jack Warner etwas mit den verschwundenen Fifa-Spendengeldern für Haiti zu tun? Bild: dpa

BERLIN taz | Dass es in der Karibik manchmal nicht mit rechten Dingen zugeht, das weiß nicht nur der Cineast spätestens seit dem Stummfilmklassiker "White Zombie", der den unvergleichlichen Bela Lugosi bei einem Out-of-area-Einsatz der besonderen Art fernab der transsylvanischen Heimat zeigte. Der unvergleichliche Komödiant gebot über eine Armee von willenlosen Untoten, da verschwanden Dinge urplötzlich, da war Magie im Spiel.

Voodoo, das wissen wir seitdem, ist in den falschen Händen eine gefährliche Waffe, und man kann sich fragen, was bei der Fifa los ist, denn urplötzlich sind 190.000 Dollar verschwunden, die als Spende für Haiti gedacht waren, unmittelbar nach dem Erdbeben 2010. Ursprünglich waren es 250.00 Dollar, die die Fifa an den Fußballverband von Trinidad und Tobago (TTFF) überwiesen hatte, damit dieser das Geld in das Krisengebiet weiterleitet.

Wie die Fifa bestätigte, sind aber bis heute nur 60.000 Dollar eingetroffen. Der Umweg über den TTFF sei vor allem auf Wunsch von dem ehemaligen Fifa-Vizepräsidenten Jack Warner, damals noch Präsident beim nord- und zentralamerikanischen sowie karibischen Fußballverband Concacaf, genommen worden. Die Rolle Warners, der das Amt des Arbeitsministers von Trinidad und Tobago bekleidet und als solcher eine Erwerbslosenquote von 6,8 Prozent verantwortet, gibt Rätsel auf.

Warner war von der Fifa-Disziplinarkommission wegen Korruption gesperrt worden. Er soll vor der Fifa-Präsidentenwahl im Juni vergangenen Jahres - zusammen mit Sepp Blatters später ebenfalls wegen Korruption suspendiertem Herausforderer Bin Hammam (Katar) - versucht haben, Stimmen gegen den Amtsinhaber zu kaufen. Warner hatte ankündigt, belastendes Material gegen Blatter vorzulegen, was aber nie geschah.

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