Feuerwehr-Fest in Brandenburg: Hitler-Slogan blieb unbemerkt

Bei einem Feuerwehr-Wettbewerb in Brandenburg trugen einige Männer T-Shirts mit einem Hitler-Slogan. Landtagspolitiker waren anwesend, doch niemand schritt ein.

Zwei Feuerwehr-Männer beim Einsatz Bild: dpa

HAMBURG taz Am Montagabend musste die Freiwillige Feuerwehr ihre blauen Hemden abgeben. Beim "Spreewald-Cup" im brandenburgischen Klein Radden liefen die Männer aus Cottbus noch ungestört mit den Shirts herum. Aufdruck: "Flink wie Windhunde, zäh wie Leder, hart wie Kruppstahl". Nun bestätigt der Cottbuser Ordnungsdezernent Lothar Nicht (Linke), dass die Polizei gegen die Feuerwehrtruppe wegen Verbreitung von Propagandamitteln ermittelt.

Am vergangenen Samstag hatten die jungen Feuerwehrmänner aus dem Cottbusser Ortsteil Groß Gaglow in dem Poloshirt an dem Wettstreit mit den lokalen Wehr-Kollegen teilgenommen. Platz 11 belegte die bekennend kämpferische Truppe in der Disziplin "Löschangriff nass". Obwohl die Botschaft auf den Polohemden Adolf Hilters Verständnis seiner "Hitler Jungend" zitiert, gab es bei dem Wettstreit keine Empörung. Niemand aus dem Publikum oder den Feuerwehren schritt in dem kleinen Dorf nahe Cottbus ein.

Als die Sache herauskam, gaben sich die Feuerwehrmänner ahnungslos und sagten, sie hätten nicht von der Bedeutung des Spruches gewusst. Dem Pressesprecher der Stadt Lübbenau fällt auch eine Erklärung dafür ein: Die Jungen hätten den Aufdruck beim simulierten Löschangriff "geschickt mit Hosenträgern" verdeckt.

Schon vor Ort hat der brandenburgische SPD-Landtagsabgeordnete Werner-Siegwart Schippel von den T-Shirts Wind bekommen. Er unterstellte den Brandbekämpfern allerdings "Unkenntnis". Es sei nicht leicht gewesen, zu reagieren, meint der SPD-Politiker.Er habe die "so engagiert vorbereitete Veranstaltung" nicht stören wollen.

Bei dem "Spreewald-Cup" war auch Roswitha Schier, CDU-Landtagsabgeordnete. Sie schritt nicht ein, weil sie nichts gesehen haben will. Immerhin weiß Lübbenaus Sprecher Schiemenz, dass die Männer hätten vom Platz verweisen werden müssen. Er sei vor Ort allerdings überfordert gewesen.

Auf dem rechtsextremen Internetportal "Altermedia" erfährt die Feuerwehrtruppe längst breiten Zuspruch. Schiemenz so heißt es hämisch, "hat es wohl an der nötigen Traute gefehlt, ein politisch-korrektes Bekenntnis während dieser Veranstaltung abzugeben". Solche regionalen Wettstreite nutzten im Westen "junge Männer" auch zu gezielten Provokationen. Beim Heideblütenfest in niedersächsischen Schneverdingen nehmen regelmäßig Mitglieder der Kameradschaft "Snevern Jungs" teil. Zur festen Tradition gehört am Sonntag zum Festende der Heidelauf. Zum dritten Mal in Folge nahmen an diesem Wettlauf die Rechtsextremen teil, auf deren T-Shirts - verklausuliert, aber für jedermann erkennbar - der Holocaust in Frage gestellt wird: " Wer von der Lüge lebt- muß die Wahrheit fürchten". Beim letzten Lauf im August 2007 musste sie wegen Protesten die Shirts am Start umgedreht tragen. Im Zieleinlauf trugen sie ihre Botschaft jedoch wieder sichtbar.

Comments

[Peter Maas]

In diesem Forum gibt es einen grundlegenden Dissens über den Umgang mit Sprache. Die einen sehen den "Kruppstahl"-Satz als solchen (analysieren ihn semantisch) und können keinen nationalsozialistischen Inhalt dekodieren. Die anderen sehen den Satz ausschließlich als historisches Zitat und verdächtigen alle, die ihre Ansicht nicht teilen. Mit andereren Worten, sie liefern die deutsche Gegenwartssprache der Kontrolle durch die Nazis aus. Da kann ich nur sagen: Habt ihr sie noch alle? Das Nazi-Regime hat Millionen von Menschen gequält und ermordet und bietet wahrlich Gelegenheit genug, sich zu empören; auch wirkliche Neonazi-Aktionen (Menschen aus der Straßenbahn stoßen, totprügeln, einschüchtern etc.) bieten genug Anlass zu sinnvollen politischen Gegenaktionen. Ich denke, das musste mal gesagt werden, um die Maßstäbe zurechtzurücken. Ihr habt offenbar nichts besseres zu tun, als euch an obskuren Hitlerzitaten hochzuziehen und ein bisschen in der Gegend herumzuverdächtigen. Aber man muss auch das Gute sehen. Ihr habt mal wieder bewiesen, dass ein politischer Standpunkt kein Ersatz für Verstand und Urteilsvermögen ist.

[lisa]

und die feuerwehrspacken haben sich den spruch wohl selbst ausgedacht und sind jetzt ganz überrascht, dass den vor ihnen schon mal jemand gesagt hat, oder was? huch, ein hitlerzitat. wem passiert das nicht ständig mit seinen selbstbedruckten t-shirts?

[Hans]

Ich kann Nadine K. ebenfalls nur zustimmen und muss wohl betonen, dass sich rechte Ansichten wieder immer mehr in unserer Gesellschaft etablieren. Längst macht man doch wieder die Späße über den "Neger", den "Juden". Gerade in meiner, der jungen Generation ist solch eine Wortwahl durchaus gebräuchlich, sich über diesen Slogan zu empören demenentsprechend sinnvoll und definitiv nicht spießig wie es von vielen Kommentatoren die wohl trotz ihrer umfassenden Beschäftigungen nichts vom "Dritten Reich" wissen, nicht einmal diesen "Grundsatz" Hitlers.

[Peter v. K.]

@ Nadine : Danke für diese Worte. Ich schließe mich direkt an.

Möglich dass solche Aussprüche irgendwann mal unschuldig waren - Fakt ist, sie sind es nicht mehr. Außerdem, das mit den Windhunden etc., das war auch vorher schon nicht unschuldig. Darin zeigt sich der menschenverachtende Kern einer militaristischen Drillmaschine, welche die vermeintlich schwächlichen Eigenschaften gerade von jungen Heranwachsenden auszumerzen sucht um sie zu willfährigen Schießhunden machen zu können. Widerlich.

[Shrike]

Hmm also was die Feuerwehrleute anbelangt:

 

Ich weis nicht so recht, waren die rechts, tatsächlich unwissend oder haben sie nur einen skurrilen Sinn für Humor ?

 

Also ich persönlich muss zugeben, darin einen gewissen (womöglich unfreiwilligen) Witz zu sehen.

 

Die freiwillige Feuerwehr nennt sich so ?

Da muss ich erstmal grinsen, wenn auch unter Vorbehalt.

 

In meinem durchaus nicht rechten Freundeskreis haben wir auch schon ähnliche Witze gemacht.

 

Der Witz basiert in diesem Fall eben gerade auf der recht genauen Kenntnis des ursprünglichen Hintergrundes solcher Sprüche.

 

Dadurch sind diese Nazi-Slogans in mancher heutigen Situation witzig, denn sie stellen eine bis ins Groteske reichende Übersteigerung dar.

 

So nach dem Motto:

"Mein Dackel ist hart wie Kruppstahl" oder so.

 

Ja ich weiss man soll die Pointen nicht erklären.

 

Vielleicht haben die Typen das ja witzig gemeint und dann einen Rückzieher gemacht von wegen sie wussten von nix ?

Oder sie sind wirklich rechts und haben das ernst gemeint.

 

Sorry, auch bei dem Gedanken muss ich schmunzeln.

Manches an den Nazis ist eben unfreiwillig lächerlich.

[thd]

Danke, Nadine K., für Deinen Kommentar. Dem kann ich ausnahmslos zustimmen und kommentiere hier nur, damit es nicht so aussieht, als sei diese Meinung hier nur mit einem Verhältnis von 1:10 vertreten.

[Stephan]

Wenn man in Deutschland solch ein Aufhebens um einen völlig unwichtigen Satz macht, dann muss es uns ja immer noch viel zu gut gehen.

[Wossi]

Mit diesem Spruch hat Hitler die Jugend auf den Krieg eingeschworen. Wenn er heute Leitbild für Jungs der Freiwilligen Feuerwehr ist, dann ist das ein Skandal. Die Kommentare hier beweisen nur, dass über solche Vorfälle noch viel zu wenig berichtet wird. Derweil schreitet die Faschisierung des Alltags in der deutschen Provinz weiter fort.

Wossi

P.S.: Wenn der Spruch wirklich so eine Lappalie, warum, hinterlassen diese rechten Kommentatoren hier ihre Verharmlosungen und Relativierungen nicht da, wo es um wirklich wichtige Dinge geht?

[Nadine K.]

Gerade schäumt in mir die Wut über solche sUnverständnis und über die Ignoranz, Parolen als "normal" gelten lassen zu wollen, die für ein Reich aus Hass, Gewalt und Menschenverachtung stehen.

 

Ich weiß nicht, ob man sich hier wirklich glaubhaft so dumm stellen kann, dass man sagt, man habe "nicht gewusst", dass es ein Spruch der NS-Zeit ist.

 

Und wenn man es weiß, aber verharmlosen will "weil Hitler ja auch so viel anderes gesagt hat, das ganz normal war" - muss einen dann nicht wenigstens die Wortwahl abschrecken, wo menschliche Fähigkeiten denen von Tieren und Materialien gleichen sollen, die für Rohigkeit stehen? Allein schon Kruppstahl...

Allerdings... wer eine Schulbildung von mindestens vier Jahren genossen hat und nicht unter akutem Gedächtnisverlust leidet, wird wissen, um wessen Vokabular es sich bei diesem Satz handelt!!

Jeder, der sagt, er "habe nichts davon gewussT" ist entweder ein Lügner oder vollkommen gewollt blind.

 

Und bitte, so etwas wie "Denn Arbeit macht wirklich frei" will ich nie mehr lesen müssen. Selbst wenn Arbeit Spaß macht, ist es noch lange nicht an der Zeit, die gleiche Wortwahl zu benutzen, wie sie an den Toren der KZ angebracht war, denn es bedeutet eine vermessene Respektlosigkeit und Ignoranz, die sich niemand hier erlauben sollte, solange es noch die Erinnerung an den Schrecken und das Leiden der Menschen gibt, die zu Millionen in dieser Zeit abgeschlachtet wurden.

[Lars]

Das meiste ist schon gesagt...

 

Wenn´s sonst nix zu schreiben gibt... einfach mal die Zeitung was dünner machen...

 

Was im übrigen die HJ betrifft... Hitler hat sich da viel von den bereits existenten - friedlichen - Jugendbewegungen abgeschaut un kopiert.

 

Als Pfadfinderleiter kommen immer Leute und vergleichen uns mit der HJ. Die habe ja auch so Halstücher getragen...

 

Ja das hat sie wohl aber, sie hats kopiert unddieses Markenzeichen in den Dreck gezogen.

 

Genauso verhält es sich mit Zeichen germanischer Religionen. Man ist damit auch sehr schnell in der rechten Ecke gelandet wenn man die Sommersonnenwende feiert.

 

Ursache: In Deutschland spricht man in jedem Unterrichtsfach mindestens einmal über den Nationalsoziallismus (abgesehen von Mathe), das davor und danach kommt sehr wenig zur Geltung.

 

Es wird Zeit, Symboliken und auch Einstellungen die von den Nazis missbraucht wurden aus Ihren Händen zu reissen.

 

Denn Arbeit macht wirklich frei.

 

Sicher nicht im Sinne wie die Nazis dieses Sprichwort gemeint haben, aber in unserem Land kann man mit viel Fleiß und einer Chance auch den Weg aus der Unterschicht in die Oberschicht schaffen.

[Thomas]

Es ist schon peinlich wie man in Deutschland aus einer Mücke immer wieder einen Elefanten macht. Klar, heute noch nen Spruch auf der Brust und "morgen der Einmarsch in Polen". Genau dieser realitätsferne Kommentar zeigt mal wieder unseren kranken Umgang mit der eigenen Geschichte.

 

Sind Sie nicht auch der Meinung das zwischen dem Tragen eines Spruches und dem Tragen einer Waffe ein großer Unterschied besteht. Zumal der Gebrauch des zweiten eine weitere Schwelle darstellt. Und soweit ich empfinde, stellt dieser Spruch weder eine rasistische noch antisemitische Äußerung dar, also auch keinen Angriff auf irgendwelche ethnische Gruppen.

 

Im Grunde ist es echt Billig und peinlich das die Presse überhaupt solch eine Bagatelle aufgreift und man selbst dazu einen Kommentar verfasst, Schande über mein eigenes Haupt!

[Thomas Schöffel]

Ich finde, daß das überbewertet wird. Wenn Hitler das nicht gesagt hätte, hätte kein Hahn danach gekräht. Aber weil Hitler es war, der das gesagt hat, gilt es als "besonders" (schlecht). Hätte diese Feuerwehr den Text nur ein wenig verändert, wäre ihnen nichts passiert. Aber der Durchschnitssjournalist von heute hat mit einer "Hitlerei" - und mag sie noch so dämlich sein- immer einen Hit. Sex sells. Hitler offenbar auch.

[Philp]

Ich habe diesen Spruch auch schonmal wo gehoert und ihn nie mit Hitler in Verbindung gebracht.... wir sollten uns vor unserer Unwissenheit schuetzen und saemtliche Worte, die Hitler gepraegt hat verbieten...

Also weg mit "Autobahn" und "Volkwagen"!

[Peter G.]

Hitler Zitat in Frakturschrift.

Nichts gesehen, nichts aufgefallen, nichts gewusst. Bildungslücke oder wie?

Oh nein, Stolz ein Deutscher zu sein, nehme ich an. Plus Bildungslücke.

[Peter Maas]

Ich glaube, eigentlich ganz gut über die Nazizeit Bescheid zu wissen - durch die Schule, Bücher und Medien, aber dass das ein Spruch von Hitler ist, wusste ich nicht. Wenn man sich diesen Satz losgelöst von seinem historischen Kontext anschaut, hat er keinen genuin nationalsozialistischen Inhalt, eher etwas verschwitzt männerbündisches. Die polizeilichen Ermittlungen dürften daher wohl im Sande verlaufen. Mit einem juristischen Vorgehen begibt man sich in diesem Fall auf's Glatteis, denn Hitler hat vermutlich auch Sätze wie "Schönes Wetter heute" gesagt. Es wäre besser, dieses Vorkommnis souverän zu ignorieren, sonst verschafft man den Rechten nur Knöpfchen, auf die sie nach Belieben drücken können und mehr Aufmerksamkeit als nötig. Der "breite Zuspruch" in rechtsextremen Internetportalen hat nichts zu bedeuten, den hatte eure Kaczynski-Kartoffel-Kampagne auch.

[Peter Köhler]

Den Ausdruck "Hart wie Kruppstahl" habe ich in meinem Leben zigmal gehört und ich bin erst 38, komme allerdings aus der Nähe von Dresden. Ich dachte, dass das nur ein Gleichnis ist wie viele andere. Man muss ja wirklich auf der Hut sein in Deutschland. Nicht als Freiwilliger Feuerwehrmann; die mögen das wirklich absichtlich gewält haben (die stecken ja auch selbst die Häser an). Aber als Dabeistehender. Denn zu spät verurteilt, schon ist man mit verurteilt.

 

Peter Köhler, Budapest

[Martin]

Also langsam wirds echt skuril. Ich habe mich intensiv mit dem dritten Reich auseinandergesetzt, aber von diesem "Hitler-Slogan" habe ich noch nie gehört. Man kann die Empörung auch übertreiben.

[Martin]

Hitler hat sicher auch mal gesagt: "Ich muß aufs Klo."

 

Pfui, wer das so wiederholt ...

[Thomas Schöffel]

Naja, irgendwann wird man denn mal feststellen, daß Fritze Hitler auch geschissen hat und daraufhin wird vermutlich der Gebrauch einer Toilette als rechtsextremistisch verdächtig gelten, oder was ? Albert Einstein hatte wohl sehr recht, als er festellte, daß zwei Dinge vermutlich unendlich seien: Das Weltall und die menschliche Dummheit.

[Ulmi]

Ich wäre mir ehrlich nicht bewusst gewesen, dass es sich bei dem Slogan um Bäh-Worte handelt.

Ich möchte keineswegs mein Unwissen herunterspielen, aber gehört ein derart umfassender Zitatenschatz tatsächlich zum Rüstzeug des Wahren Demokraten?

[halfmanhalfdrugs]

Und wenn Ihr dann wirklich mal was zu sagen habt, nimmt Euch keiner ernst...

[Fabian]

Habt Ihr keine anderen Probleme?

[Manou Enak]

"auf deren T-Shirts - verklausuliert, aber für jedermann erkennbar - der Holocaust in Frage gestellt wird: " Wer von der Lüge lebt- muß die Wahrheit fürchten".

 

--> Also wer aus diesem Spruch eine Infragestellung des Holocaust ableitet, ist in meinen Augen nicht mehr ganz zurechnungsfähig und ernst zu nehmen. Oder ist Andreas Speit etwa der Ansicht, dass es sich beim Holocaust um eine Lüge handelt?!? Falls ja, hat er sich mit diesem Kommentar wohl strafbar gemacht. Ich werde das mal an den zuständigen Staatsanwalt weiterleiten.

[Herr Rodes]

"Obwohl die Botschaft auf den Polohemden Adolf Hilters Verständnis seiner "Hitler Jungend" zitiert, gab es bei dem Wettstreit keine Empörung."

 

Allerhöchste Zeit also sich über die fehlende Empörung zu empören, besser spät als nie.

 

Wenn wir heute nicht mutig dagegen kämpfen das bierselige Feuerwehrmänner ihre skurrile Vorstellung von lustig auf Provinzfesten auf ihren Plauzen spazieren tragen dürfen werden sie schon morgen in Polen einmarschieren.

 

Und wenns dann brennt ist keiner mehr da.

[Sven Berner]

Alles schön und gut. Ich finde faschistische Ideologien auch ganz schrecklich, aber muß man wirklich wegen jeder Kleinigkeit den Aufstand proben? Wird denn die anhaltende Dauerempörung nicht irgendwann langweilig?

[Sven]

Bitte redigiert und korrigiert doch die Texte erst, bevor ihr sie ins Netz stellt.

[Thomas]

Hitler hat sicherlich sehr viel gesagt und in seinen Reden verwendet. Alles zu verbieten, würde im deutschen Sprachbereich ein ziemliches Loch reissen.

Jedoch gibt es Aussprüche, welche EINDEUTIG seiner Gesinnung zugeordnet sind, da sie als LEITWORTE dienten.

Und genau um diese Sprüche geht es. Wehret den Anfängen (oder besser gesagt den immer stärker gedulteden Redensarten)

Die Feuerwehrgruppe wird (dies ist meine Vermutung) die Pololeibchen ja vorher schon zum Drucken gegeben, anprobiert und Kollegen vorgestellt haben. Und niemand fand etwas dabei.

 

Entweder ist die Geschichtsbildung wirklich so ärmlich oder die Courage der Mitmenschen.

[Peter Maas]

In diesem Forum gibt es einen grundlegenden Dissens über den Umgang mit Sprache. Die einen sehen den "Kruppstahl"-Satz als solchen (analysieren ihn semantisch) und können keinen nationalsozialistischen Inhalt dekodieren. Die anderen sehen den Satz ausschließlich als historisches Zitat und verdächtigen alle, die ihre Ansicht nicht teilen. Mit andereren Worten, sie liefern die deutsche Gegenwartssprache der Kontrolle durch die Nazis aus. Da kann ich nur sagen: Habt ihr sie noch alle? Das Nazi-Regime hat Millionen von Menschen gequält und ermordet und bietet wahrlich Gelegenheit genug, sich zu empören; auch wirkliche Neonazi-Aktionen (Menschen aus der Straßenbahn stoßen, totprügeln, einschüchtern etc.) bieten genug Anlass zu sinnvollen politischen Gegenaktionen. Ich denke, das musste mal gesagt werden, um die Maßstäbe zurechtzurücken. Ihr habt offenbar nichts besseres zu tun, als euch an obskuren Hitlerzitaten hochzuziehen und ein bisschen in der Gegend herumzuverdächtigen. Aber man muss auch das Gute sehen. Ihr habt mal wieder bewiesen, dass ein politischer Standpunkt kein Ersatz für Verstand und Urteilsvermögen ist.

[lisa]

und die feuerwehrspacken haben sich den spruch wohl selbst ausgedacht und sind jetzt ganz überrascht, dass den vor ihnen schon mal jemand gesagt hat, oder was? huch, ein hitlerzitat. wem passiert das nicht ständig mit seinen selbstbedruckten t-shirts?

[Hans]

Ich kann Nadine K. ebenfalls nur zustimmen und muss wohl betonen, dass sich rechte Ansichten wieder immer mehr in unserer Gesellschaft etablieren. Längst macht man doch wieder die Späße über den "Neger", den "Juden". Gerade in meiner, der jungen Generation ist solch eine Wortwahl durchaus gebräuchlich, sich über diesen Slogan zu empören demenentsprechend sinnvoll und definitiv nicht spießig wie es von vielen Kommentatoren die wohl trotz ihrer umfassenden Beschäftigungen nichts vom "Dritten Reich" wissen, nicht einmal diesen "Grundsatz" Hitlers.

[Peter v. K.]

@ Nadine : Danke für diese Worte. Ich schließe mich direkt an.

Möglich dass solche Aussprüche irgendwann mal unschuldig waren - Fakt ist, sie sind es nicht mehr. Außerdem, das mit den Windhunden etc., das war auch vorher schon nicht unschuldig. Darin zeigt sich der menschenverachtende Kern einer militaristischen Drillmaschine, welche die vermeintlich schwächlichen Eigenschaften gerade von jungen Heranwachsenden auszumerzen sucht um sie zu willfährigen Schießhunden machen zu können. Widerlich.

[Shrike]

Hmm also was die Feuerwehrleute anbelangt:

 

Ich weis nicht so recht, waren die rechts, tatsächlich unwissend oder haben sie nur einen skurrilen Sinn für Humor ?

 

Also ich persönlich muss zugeben, darin einen gewissen (womöglich unfreiwilligen) Witz zu sehen.

 

Die freiwillige Feuerwehr nennt sich so ?

Da muss ich erstmal grinsen, wenn auch unter Vorbehalt.

 

In meinem durchaus nicht rechten Freundeskreis haben wir auch schon ähnliche Witze gemacht.

 

Der Witz basiert in diesem Fall eben gerade auf der recht genauen Kenntnis des ursprünglichen Hintergrundes solcher Sprüche.

 

Dadurch sind diese Nazi-Slogans in mancher heutigen Situation witzig, denn sie stellen eine bis ins Groteske reichende Übersteigerung dar.

 

So nach dem Motto:

"Mein Dackel ist hart wie Kruppstahl" oder so.

 

Ja ich weiss man soll die Pointen nicht erklären.

 

Vielleicht haben die Typen das ja witzig gemeint und dann einen Rückzieher gemacht von wegen sie wussten von nix ?

Oder sie sind wirklich rechts und haben das ernst gemeint.

 

Sorry, auch bei dem Gedanken muss ich schmunzeln.

Manches an den Nazis ist eben unfreiwillig lächerlich.

[thd]

Danke, Nadine K., für Deinen Kommentar. Dem kann ich ausnahmslos zustimmen und kommentiere hier nur, damit es nicht so aussieht, als sei diese Meinung hier nur mit einem Verhältnis von 1:10 vertreten.

[Stephan]

Wenn man in Deutschland solch ein Aufhebens um einen völlig unwichtigen Satz macht, dann muss es uns ja immer noch viel zu gut gehen.

[Wossi]

Mit diesem Spruch hat Hitler die Jugend auf den Krieg eingeschworen. Wenn er heute Leitbild für Jungs der Freiwilligen Feuerwehr ist, dann ist das ein Skandal. Die Kommentare hier beweisen nur, dass über solche Vorfälle noch viel zu wenig berichtet wird. Derweil schreitet die Faschisierung des Alltags in der deutschen Provinz weiter fort.

Wossi

P.S.: Wenn der Spruch wirklich so eine Lappalie, warum, hinterlassen diese rechten Kommentatoren hier ihre Verharmlosungen und Relativierungen nicht da, wo es um wirklich wichtige Dinge geht?

[Nadine K.]

Gerade schäumt in mir die Wut über solche sUnverständnis und über die Ignoranz, Parolen als "normal" gelten lassen zu wollen, die für ein Reich aus Hass, Gewalt und Menschenverachtung stehen.

 

Ich weiß nicht, ob man sich hier wirklich glaubhaft so dumm stellen kann, dass man sagt, man habe "nicht gewusst", dass es ein Spruch der NS-Zeit ist.

 

Und wenn man es weiß, aber verharmlosen will "weil Hitler ja auch so viel anderes gesagt hat, das ganz normal war" - muss einen dann nicht wenigstens die Wortwahl abschrecken, wo menschliche Fähigkeiten denen von Tieren und Materialien gleichen sollen, die für Rohigkeit stehen? Allein schon Kruppstahl...

Allerdings... wer eine Schulbildung von mindestens vier Jahren genossen hat und nicht unter akutem Gedächtnisverlust leidet, wird wissen, um wessen Vokabular es sich bei diesem Satz handelt!!

Jeder, der sagt, er "habe nichts davon gewussT" ist entweder ein Lügner oder vollkommen gewollt blind.

 

Und bitte, so etwas wie "Denn Arbeit macht wirklich frei" will ich nie mehr lesen müssen. Selbst wenn Arbeit Spaß macht, ist es noch lange nicht an der Zeit, die gleiche Wortwahl zu benutzen, wie sie an den Toren der KZ angebracht war, denn es bedeutet eine vermessene Respektlosigkeit und Ignoranz, die sich niemand hier erlauben sollte, solange es noch die Erinnerung an den Schrecken und das Leiden der Menschen gibt, die zu Millionen in dieser Zeit abgeschlachtet wurden.

[Lars]

Das meiste ist schon gesagt...

 

Wenn´s sonst nix zu schreiben gibt... einfach mal die Zeitung was dünner machen...

 

Was im übrigen die HJ betrifft... Hitler hat sich da viel von den bereits existenten - friedlichen - Jugendbewegungen abgeschaut un kopiert.

 

Als Pfadfinderleiter kommen immer Leute und vergleichen uns mit der HJ. Die habe ja auch so Halstücher getragen...

 

Ja das hat sie wohl aber, sie hats kopiert unddieses Markenzeichen in den Dreck gezogen.

 

Genauso verhält es sich mit Zeichen germanischer Religionen. Man ist damit auch sehr schnell in der rechten Ecke gelandet wenn man die Sommersonnenwende feiert.

 

Ursache: In Deutschland spricht man in jedem Unterrichtsfach mindestens einmal über den Nationalsoziallismus (abgesehen von Mathe), das davor und danach kommt sehr wenig zur Geltung.

 

Es wird Zeit, Symboliken und auch Einstellungen die von den Nazis missbraucht wurden aus Ihren Händen zu reissen.

 

Denn Arbeit macht wirklich frei.

 

Sicher nicht im Sinne wie die Nazis dieses Sprichwort gemeint haben, aber in unserem Land kann man mit viel Fleiß und einer Chance auch den Weg aus der Unterschicht in die Oberschicht schaffen.

[Thomas]

Es ist schon peinlich wie man in Deutschland aus einer Mücke immer wieder einen Elefanten macht. Klar, heute noch nen Spruch auf der Brust und "morgen der Einmarsch in Polen". Genau dieser realitätsferne Kommentar zeigt mal wieder unseren kranken Umgang mit der eigenen Geschichte.

 

Sind Sie nicht auch der Meinung das zwischen dem Tragen eines Spruches und dem Tragen einer Waffe ein großer Unterschied besteht. Zumal der Gebrauch des zweiten eine weitere Schwelle darstellt. Und soweit ich empfinde, stellt dieser Spruch weder eine rasistische noch antisemitische Äußerung dar, also auch keinen Angriff auf irgendwelche ethnische Gruppen.

 

Im Grunde ist es echt Billig und peinlich das die Presse überhaupt solch eine Bagatelle aufgreift und man selbst dazu einen Kommentar verfasst, Schande über mein eigenes Haupt!

[Thomas Schöffel]

Ich finde, daß das überbewertet wird. Wenn Hitler das nicht gesagt hätte, hätte kein Hahn danach gekräht. Aber weil Hitler es war, der das gesagt hat, gilt es als "besonders" (schlecht). Hätte diese Feuerwehr den Text nur ein wenig verändert, wäre ihnen nichts passiert. Aber der Durchschnitssjournalist von heute hat mit einer "Hitlerei" - und mag sie noch so dämlich sein- immer einen Hit. Sex sells. Hitler offenbar auch.

[Philp]

Ich habe diesen Spruch auch schonmal wo gehoert und ihn nie mit Hitler in Verbindung gebracht.... wir sollten uns vor unserer Unwissenheit schuetzen und saemtliche Worte, die Hitler gepraegt hat verbieten...

Also weg mit "Autobahn" und "Volkwagen"!

[Peter G.]

Hitler Zitat in Frakturschrift.

Nichts gesehen, nichts aufgefallen, nichts gewusst. Bildungslücke oder wie?

Oh nein, Stolz ein Deutscher zu sein, nehme ich an. Plus Bildungslücke.

[Peter Maas]

Ich glaube, eigentlich ganz gut über die Nazizeit Bescheid zu wissen - durch die Schule, Bücher und Medien, aber dass das ein Spruch von Hitler ist, wusste ich nicht. Wenn man sich diesen Satz losgelöst von seinem historischen Kontext anschaut, hat er keinen genuin nationalsozialistischen Inhalt, eher etwas verschwitzt männerbündisches. Die polizeilichen Ermittlungen dürften daher wohl im Sande verlaufen. Mit einem juristischen Vorgehen begibt man sich in diesem Fall auf's Glatteis, denn Hitler hat vermutlich auch Sätze wie "Schönes Wetter heute" gesagt. Es wäre besser, dieses Vorkommnis souverän zu ignorieren, sonst verschafft man den Rechten nur Knöpfchen, auf die sie nach Belieben drücken können und mehr Aufmerksamkeit als nötig. Der "breite Zuspruch" in rechtsextremen Internetportalen hat nichts zu bedeuten, den hatte eure Kaczynski-Kartoffel-Kampagne auch.

[Peter Köhler]

Den Ausdruck "Hart wie Kruppstahl" habe ich in meinem Leben zigmal gehört und ich bin erst 38, komme allerdings aus der Nähe von Dresden. Ich dachte, dass das nur ein Gleichnis ist wie viele andere. Man muss ja wirklich auf der Hut sein in Deutschland. Nicht als Freiwilliger Feuerwehrmann; die mögen das wirklich absichtlich gewält haben (die stecken ja auch selbst die Häser an). Aber als Dabeistehender. Denn zu spät verurteilt, schon ist man mit verurteilt.

 

Peter Köhler, Budapest

[Martin]

Also langsam wirds echt skuril. Ich habe mich intensiv mit dem dritten Reich auseinandergesetzt, aber von diesem "Hitler-Slogan" habe ich noch nie gehört. Man kann die Empörung auch übertreiben.

[Martin]

Hitler hat sicher auch mal gesagt: "Ich muß aufs Klo."

 

Pfui, wer das so wiederholt ...

[Thomas Schöffel]

Naja, irgendwann wird man denn mal feststellen, daß Fritze Hitler auch geschissen hat und daraufhin wird vermutlich der Gebrauch einer Toilette als rechtsextremistisch verdächtig gelten, oder was ? Albert Einstein hatte wohl sehr recht, als er festellte, daß zwei Dinge vermutlich unendlich seien: Das Weltall und die menschliche Dummheit.

[Ulmi]

Ich wäre mir ehrlich nicht bewusst gewesen, dass es sich bei dem Slogan um Bäh-Worte handelt.

Ich möchte keineswegs mein Unwissen herunterspielen, aber gehört ein derart umfassender Zitatenschatz tatsächlich zum Rüstzeug des Wahren Demokraten?

[halfmanhalfdrugs]

Und wenn Ihr dann wirklich mal was zu sagen habt, nimmt Euch keiner ernst...

[Fabian]

Habt Ihr keine anderen Probleme?

[Manou Enak]

"auf deren T-Shirts - verklausuliert, aber für jedermann erkennbar - der Holocaust in Frage gestellt wird: " Wer von der Lüge lebt- muß die Wahrheit fürchten".

 

--> Also wer aus diesem Spruch eine Infragestellung des Holocaust ableitet, ist in meinen Augen nicht mehr ganz zurechnungsfähig und ernst zu nehmen. Oder ist Andreas Speit etwa der Ansicht, dass es sich beim Holocaust um eine Lüge handelt?!? Falls ja, hat er sich mit diesem Kommentar wohl strafbar gemacht. Ich werde das mal an den zuständigen Staatsanwalt weiterleiten.

[Herr Rodes]

"Obwohl die Botschaft auf den Polohemden Adolf Hilters Verständnis seiner "Hitler Jungend" zitiert, gab es bei dem Wettstreit keine Empörung."

 

Allerhöchste Zeit also sich über die fehlende Empörung zu empören, besser spät als nie.

 

Wenn wir heute nicht mutig dagegen kämpfen das bierselige Feuerwehrmänner ihre skurrile Vorstellung von lustig auf Provinzfesten auf ihren Plauzen spazieren tragen dürfen werden sie schon morgen in Polen einmarschieren.

 

Und wenns dann brennt ist keiner mehr da.

[Sven Berner]

Alles schön und gut. Ich finde faschistische Ideologien auch ganz schrecklich, aber muß man wirklich wegen jeder Kleinigkeit den Aufstand proben? Wird denn die anhaltende Dauerempörung nicht irgendwann langweilig?

[Sven]

Bitte redigiert und korrigiert doch die Texte erst, bevor ihr sie ins Netz stellt.

[Thomas]

Hitler hat sicherlich sehr viel gesagt und in seinen Reden verwendet. Alles zu verbieten, würde im deutschen Sprachbereich ein ziemliches Loch reissen.

Jedoch gibt es Aussprüche, welche EINDEUTIG seiner Gesinnung zugeordnet sind, da sie als LEITWORTE dienten.

Und genau um diese Sprüche geht es. Wehret den Anfängen (oder besser gesagt den immer stärker gedulteden Redensarten)

Die Feuerwehrgruppe wird (dies ist meine Vermutung) die Pololeibchen ja vorher schon zum Drucken gegeben, anprobiert und Kollegen vorgestellt haben. Und niemand fand etwas dabei.

 

Entweder ist die Geschichtsbildung wirklich so ärmlich oder die Courage der Mitmenschen.

[Peter Maas]

In diesem Forum gibt es einen grundlegenden Dissens über den Umgang mit Sprache. Die einen sehen den "Kruppstahl"-Satz als solchen (analysieren ihn semantisch) und können keinen nationalsozialistischen Inhalt dekodieren. Die anderen sehen den Satz ausschließlich als historisches Zitat und verdächtigen alle, die ihre Ansicht nicht teilen. Mit andereren Worten, sie liefern die deutsche Gegenwartssprache der Kontrolle durch die Nazis aus. Da kann ich nur sagen: Habt ihr sie noch alle? Das Nazi-Regime hat Millionen von Menschen gequält und ermordet und bietet wahrlich Gelegenheit genug, sich zu empören; auch wirkliche Neonazi-Aktionen (Menschen aus der Straßenbahn stoßen, totprügeln, einschüchtern etc.) bieten genug Anlass zu sinnvollen politischen Gegenaktionen. Ich denke, das musste mal gesagt werden, um die Maßstäbe zurechtzurücken. Ihr habt offenbar nichts besseres zu tun, als euch an obskuren Hitlerzitaten hochzuziehen und ein bisschen in der Gegend herumzuverdächtigen. Aber man muss auch das Gute sehen. Ihr habt mal wieder bewiesen, dass ein politischer Standpunkt kein Ersatz für Verstand und Urteilsvermögen ist.

[lisa]

und die feuerwehrspacken haben sich den spruch wohl selbst ausgedacht und sind jetzt ganz überrascht, dass den vor ihnen schon mal jemand gesagt hat, oder was? huch, ein hitlerzitat. wem passiert das nicht ständig mit seinen selbstbedruckten t-shirts?

[Hans]

Ich kann Nadine K. ebenfalls nur zustimmen und muss wohl betonen, dass sich rechte Ansichten wieder immer mehr in unserer Gesellschaft etablieren. Längst macht man doch wieder die Späße über den "Neger", den "Juden". Gerade in meiner, der jungen Generation ist solch eine Wortwahl durchaus gebräuchlich, sich über diesen Slogan zu empören demenentsprechend sinnvoll und definitiv nicht spießig wie es von vielen Kommentatoren die wohl trotz ihrer umfassenden Beschäftigungen nichts vom "Dritten Reich" wissen, nicht einmal diesen "Grundsatz" Hitlers.

[Peter v. K.]

@ Nadine : Danke für diese Worte. Ich schließe mich direkt an.

Möglich dass solche Aussprüche irgendwann mal unschuldig waren - Fakt ist, sie sind es nicht mehr. Außerdem, das mit den Windhunden etc., das war auch vorher schon nicht unschuldig. Darin zeigt sich der menschenverachtende Kern einer militaristischen Drillmaschine, welche die vermeintlich schwächlichen Eigenschaften gerade von jungen Heranwachsenden auszumerzen sucht um sie zu willfährigen Schießhunden machen zu können. Widerlich.

[Shrike]

Hmm also was die Feuerwehrleute anbelangt:

 

Ich weis nicht so recht, waren die rechts, tatsächlich unwissend oder haben sie nur einen skurrilen Sinn für Humor ?

 

Also ich persönlich muss zugeben, darin einen gewissen (womöglich unfreiwilligen) Witz zu sehen.

 

Die freiwillige Feuerwehr nennt sich so ?

Da muss ich erstmal grinsen, wenn auch unter Vorbehalt.

 

In meinem durchaus nicht rechten Freundeskreis haben wir auch schon ähnliche Witze gemacht.

 

Der Witz basiert in diesem Fall eben gerade auf der recht genauen Kenntnis des ursprünglichen Hintergrundes solcher Sprüche.

 

Dadurch sind diese Nazi-Slogans in mancher heutigen Situation witzig, denn sie stellen eine bis ins Groteske reichende Übersteigerung dar.

 

So nach dem Motto:

"Mein Dackel ist hart wie Kruppstahl" oder so.

 

Ja ich weiss man soll die Pointen nicht erklären.

 

Vielleicht haben die Typen das ja witzig gemeint und dann einen Rückzieher gemacht von wegen sie wussten von nix ?

Oder sie sind wirklich rechts und haben das ernst gemeint.

 

Sorry, auch bei dem Gedanken muss ich schmunzeln.

Manches an den Nazis ist eben unfreiwillig lächerlich.

[thd]

Danke, Nadine K., für Deinen Kommentar. Dem kann ich ausnahmslos zustimmen und kommentiere hier nur, damit es nicht so aussieht, als sei diese Meinung hier nur mit einem Verhältnis von 1:10 vertreten.

[Stephan]

Wenn man in Deutschland solch ein Aufhebens um einen völlig unwichtigen Satz macht, dann muss es uns ja immer noch viel zu gut gehen.

[Wossi]

Mit diesem Spruch hat Hitler die Jugend auf den Krieg eingeschworen. Wenn er heute Leitbild für Jungs der Freiwilligen Feuerwehr ist, dann ist das ein Skandal. Die Kommentare hier beweisen nur, dass über solche Vorfälle noch viel zu wenig berichtet wird. Derweil schreitet die Faschisierung des Alltags in der deutschen Provinz weiter fort.

Wossi

P.S.: Wenn der Spruch wirklich so eine Lappalie, warum, hinterlassen diese rechten Kommentatoren hier ihre Verharmlosungen und Relativierungen nicht da, wo es um wirklich wichtige Dinge geht?

[Nadine K.]

Gerade schäumt in mir die Wut über solche sUnverständnis und über die Ignoranz, Parolen als "normal" gelten lassen zu wollen, die für ein Reich aus Hass, Gewalt und Menschenverachtung stehen.

 

Ich weiß nicht, ob man sich hier wirklich glaubhaft so dumm stellen kann, dass man sagt, man habe "nicht gewusst", dass es ein Spruch der NS-Zeit ist.

 

Und wenn man es weiß, aber verharmlosen will "weil Hitler ja auch so viel anderes gesagt hat, das ganz normal war" - muss einen dann nicht wenigstens die Wortwahl abschrecken, wo menschliche Fähigkeiten denen von Tieren und Materialien gleichen sollen, die für Rohigkeit stehen? Allein schon Kruppstahl...

Allerdings... wer eine Schulbildung von mindestens vier Jahren genossen hat und nicht unter akutem Gedächtnisverlust leidet, wird wissen, um wessen Vokabular es sich bei diesem Satz handelt!!

Jeder, der sagt, er "habe nichts davon gewussT" ist entweder ein Lügner oder vollkommen gewollt blind.

 

Und bitte, so etwas wie "Denn Arbeit macht wirklich frei" will ich nie mehr lesen müssen. Selbst wenn Arbeit Spaß macht, ist es noch lange nicht an der Zeit, die gleiche Wortwahl zu benutzen, wie sie an den Toren der KZ angebracht war, denn es bedeutet eine vermessene Respektlosigkeit und Ignoranz, die sich niemand hier erlauben sollte, solange es noch die Erinnerung an den Schrecken und das Leiden der Menschen gibt, die zu Millionen in dieser Zeit abgeschlachtet wurden.

[Lars]

Das meiste ist schon gesagt...

 

Wenn´s sonst nix zu schreiben gibt... einfach mal die Zeitung was dünner machen...

 

Was im übrigen die HJ betrifft... Hitler hat sich da viel von den bereits existenten - friedlichen - Jugendbewegungen abgeschaut un kopiert.

 

Als Pfadfinderleiter kommen immer Leute und vergleichen uns mit der HJ. Die habe ja auch so Halstücher getragen...

 

Ja das hat sie wohl aber, sie hats kopiert unddieses Markenzeichen in den Dreck gezogen.

 

Genauso verhält es sich mit Zeichen germanischer Religionen. Man ist damit auch sehr schnell in der rechten Ecke gelandet wenn man die Sommersonnenwende feiert.

 

Ursache: In Deutschland spricht man in jedem Unterrichtsfach mindestens einmal über den Nationalsoziallismus (abgesehen von Mathe), das davor und danach kommt sehr wenig zur Geltung.

 

Es wird Zeit, Symboliken und auch Einstellungen die von den Nazis missbraucht wurden aus Ihren Händen zu reissen.

 

Denn Arbeit macht wirklich frei.

 

Sicher nicht im Sinne wie die Nazis dieses Sprichwort gemeint haben, aber in unserem Land kann man mit viel Fleiß und einer Chance auch den Weg aus der Unterschicht in die Oberschicht schaffen.

[Thomas]

Es ist schon peinlich wie man in Deutschland aus einer Mücke immer wieder einen Elefanten macht. Klar, heute noch nen Spruch auf der Brust und "morgen der Einmarsch in Polen". Genau dieser realitätsferne Kommentar zeigt mal wieder unseren kranken Umgang mit der eigenen Geschichte.

 

Sind Sie nicht auch der Meinung das zwischen dem Tragen eines Spruches und dem Tragen einer Waffe ein großer Unterschied besteht. Zumal der Gebrauch des zweiten eine weitere Schwelle darstellt. Und soweit ich empfinde, stellt dieser Spruch weder eine rasistische noch antisemitische Äußerung dar, also auch keinen Angriff auf irgendwelche ethnische Gruppen.

 

Im Grunde ist es echt Billig und peinlich das die Presse überhaupt solch eine Bagatelle aufgreift und man selbst dazu einen Kommentar verfasst, Schande über mein eigenes Haupt!

[Thomas Schöffel]

Ich finde, daß das überbewertet wird. Wenn Hitler das nicht gesagt hätte, hätte kein Hahn danach gekräht. Aber weil Hitler es war, der das gesagt hat, gilt es als "besonders" (schlecht). Hätte diese Feuerwehr den Text nur ein wenig verändert, wäre ihnen nichts passiert. Aber der Durchschnitssjournalist von heute hat mit einer "Hitlerei" - und mag sie noch so dämlich sein- immer einen Hit. Sex sells. Hitler offenbar auch.

[Philp]

Ich habe diesen Spruch auch schonmal wo gehoert und ihn nie mit Hitler in Verbindung gebracht.... wir sollten uns vor unserer Unwissenheit schuetzen und saemtliche Worte, die Hitler gepraegt hat verbieten...

Also weg mit "Autobahn" und "Volkwagen"!

[Peter G.]

Hitler Zitat in Frakturschrift.

Nichts gesehen, nichts aufgefallen, nichts gewusst. Bildungslücke oder wie?

Oh nein, Stolz ein Deutscher zu sein, nehme ich an. Plus Bildungslücke.

[Peter Maas]

Ich glaube, eigentlich ganz gut über die Nazizeit Bescheid zu wissen - durch die Schule, Bücher und Medien, aber dass das ein Spruch von Hitler ist, wusste ich nicht. Wenn man sich diesen Satz losgelöst von seinem historischen Kontext anschaut, hat er keinen genuin nationalsozialistischen Inhalt, eher etwas verschwitzt männerbündisches. Die polizeilichen Ermittlungen dürften daher wohl im Sande verlaufen. Mit einem juristischen Vorgehen begibt man sich in diesem Fall auf's Glatteis, denn Hitler hat vermutlich auch Sätze wie "Schönes Wetter heute" gesagt. Es wäre besser, dieses Vorkommnis souverän zu ignorieren, sonst verschafft man den Rechten nur Knöpfchen, auf die sie nach Belieben drücken können und mehr Aufmerksamkeit als nötig. Der "breite Zuspruch" in rechtsextremen Internetportalen hat nichts zu bedeuten, den hatte eure Kaczynski-Kartoffel-Kampagne auch.

[Peter Köhler]

Den Ausdruck "Hart wie Kruppstahl" habe ich in meinem Leben zigmal gehört und ich bin erst 38, komme allerdings aus der Nähe von Dresden. Ich dachte, dass das nur ein Gleichnis ist wie viele andere. Man muss ja wirklich auf der Hut sein in Deutschland. Nicht als Freiwilliger Feuerwehrmann; die mögen das wirklich absichtlich gewält haben (die stecken ja auch selbst die Häser an). Aber als Dabeistehender. Denn zu spät verurteilt, schon ist man mit verurteilt.

 

Peter Köhler, Budapest

[Martin]

Also langsam wirds echt skuril. Ich habe mich intensiv mit dem dritten Reich auseinandergesetzt, aber von diesem "Hitler-Slogan" habe ich noch nie gehört. Man kann die Empörung auch übertreiben.

[Martin]

Hitler hat sicher auch mal gesagt: "Ich muß aufs Klo."

 

Pfui, wer das so wiederholt ...

[Thomas Schöffel]

Naja, irgendwann wird man denn mal feststellen, daß Fritze Hitler auch geschissen hat und daraufhin wird vermutlich der Gebrauch einer Toilette als rechtsextremistisch verdächtig gelten, oder was ? Albert Einstein hatte wohl sehr recht, als er festellte, daß zwei Dinge vermutlich unendlich seien: Das Weltall und die menschliche Dummheit.

[Ulmi]

Ich wäre mir ehrlich nicht bewusst gewesen, dass es sich bei dem Slogan um Bäh-Worte handelt.

Ich möchte keineswegs mein Unwissen herunterspielen, aber gehört ein derart umfassender Zitatenschatz tatsächlich zum Rüstzeug des Wahren Demokraten?

[halfmanhalfdrugs]

Und wenn Ihr dann wirklich mal was zu sagen habt, nimmt Euch keiner ernst...

[Fabian]

Habt Ihr keine anderen Probleme?

[Manou Enak]

"auf deren T-Shirts - verklausuliert, aber für jedermann erkennbar - der Holocaust in Frage gestellt wird: " Wer von der Lüge lebt- muß die Wahrheit fürchten".

 

--> Also wer aus diesem Spruch eine Infragestellung des Holocaust ableitet, ist in meinen Augen nicht mehr ganz zurechnungsfähig und ernst zu nehmen. Oder ist Andreas Speit etwa der Ansicht, dass es sich beim Holocaust um eine Lüge handelt?!? Falls ja, hat er sich mit diesem Kommentar wohl strafbar gemacht. Ich werde das mal an den zuständigen Staatsanwalt weiterleiten.

[Herr Rodes]

"Obwohl die Botschaft auf den Polohemden Adolf Hilters Verständnis seiner "Hitler Jungend" zitiert, gab es bei dem Wettstreit keine Empörung."

 

Allerhöchste Zeit also sich über die fehlende Empörung zu empören, besser spät als nie.

 

Wenn wir heute nicht mutig dagegen kämpfen das bierselige Feuerwehrmänner ihre skurrile Vorstellung von lustig auf Provinzfesten auf ihren Plauzen spazieren tragen dürfen werden sie schon morgen in Polen einmarschieren.

 

Und wenns dann brennt ist keiner mehr da.

[Sven Berner]

Alles schön und gut. Ich finde faschistische Ideologien auch ganz schrecklich, aber muß man wirklich wegen jeder Kleinigkeit den Aufstand proben? Wird denn die anhaltende Dauerempörung nicht irgendwann langweilig?

[Sven]

Bitte redigiert und korrigiert doch die Texte erst, bevor ihr sie ins Netz stellt.