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Feuer in Chemiepark in MarlToter Arbeiter gefunden

Nach einem Feuer in einem der größten deutschen Chemieparks am Samstag haben Rettungskräfte einen getöteten Arbeiter geborgen. Die Polizei richtet eine Ermittlungskommission ein.

Eine pechschwarze Wolke zog nach dem Brand über Marl hinweg. Bild: reuters

MARL dpa | Nach dem Brand im Chemiepark Marl ist die Leiche eines getöteten Arbeiters geborgen worden. Rettungskräfte holten den Toten am Samstagabend aus der Anlage, teilte ein Sprecher der Polizei in Recklinghausen am Sonntagmorgen mit.

Wegen der hohen Temperaturen am Unglücksort hatten sie zunächst nicht zu dem Opfer gelangen können. Bei Ausbruch des Feuer am Samstagmittag waren etwa 10 bis 15 Menschen in der Anlage. Ein weiterer Arbeiter erlitt schwere Brandverletzungen. Er wurde in eine Spezialklinik geflogen. Ein Feuerwehrmann wurde zudem leicht am Knie verletzt.

Die Polizei hat inzwischen eine Ermittlungskommission eingerichtet, um die Brandursache zu klären. Am Sonntagmorgen lagen den Angaben zufolge aber noch keine Ergebnisse vor. Auch über die Höhe des Sachschadens gab es zunächst noch keine Erkenntnisse. Nach Ausbruch des Feuers in der riesigen Chemieanlage am Nordrand des Ruhrgebiets war eine pechschwarze Rauchwolke über Marl gezogen. Die Anwohner wurden vorsorglich aufgefordert, die Fenster geschlossen zu halten.

Eine Gesundheitsgefahr für die Anwohner habe aber nicht bestanden, hieß es. Die Chemieanlage ist nach Angaben des Betreibers Infracor der drittgrößte Chemiepark in Deutschland. In der von dem Unglück betroffenen Anlage stellt der Essener Spezialchemiekonzern Evonik ein Vorprodukt für die Kunststoffproduktion her. Dabei handle es sich um den Kohlenwasserstoff Butadien, sagte der Standortleiter des Chemieparks, Klaus-Dieter Juszak.

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3 Kommentare

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  • H
    h.yurén

    der sogenannte chemiepark in marl ist nicht frisch im grün des frühlings 2012, sondern eines der größten chemiewerke des landes seit vielen jahrzehnten. ich kenne das werk aus eigener anschauung. dort sind unfälle, auch tödliche, nicht sehr selten. das bringt die chemie mit sich, aber auch die größe des betriebs.

    mir fällt nur auf, dass solche industriebetriebe zu parks umetikettiert werden. ist das den sprachbeobachtern, die jedes jahr das unwort des jahres ausrufen, schon aufgefallen?

  • MK
    Michael K

    @ Jens Demel

     

    Genau. Der große Vorteil davon wäre, dass man unnütze Kommentare wie diesen Ihren nicht mehr im Internet lesen müsste. Weil Sie nämlich keinen Computer mehr hätten. Und kein Auto. Und kein Fahrrad. Und keine Hosen, die Sie sich nicht selbst geschaffen haben.

  • JD
    Jens Demel

    Chemie verbieten, Grün wählen.