piwik no script img

SurfbrettFeldforschungim Saarland

Michael Kreuter und Max Linn entschuldigen sich dafür, dass ihre Website unter home.t-online.de/home/michael.kreuter/ das „Stadium des Provisoriums“ noch nicht verlassen habe. Offenbar haben die beiden Großes vor, denn was sie da ins Netz gestellt haben, ist schon jetzt sehenswert. Sie sind dabei, den Begriff der Heimatkunde von seinem anrüchig-betulichen Beigeschmack zu befreien. Die beiden Forscher haben „in systematischer Prospektion“ etwa 300 Quadratkilometer des saarländischen Waldes nach frühgeschichtlichen Schmelzöfen für Eisenerz abgesucht. Die Ergebnisse sind online nachzulesen, „knapp“ in der Tat, wie die Autoren sagen, durch Abbildungen der Fundstücke aber dennoch anschaulich. Typischerweise liegen die Verhüttungsplätze in der Nähe von Gewässern, und die Menge der Funde lässt auf eine frühe Verhüttungsindustrie im Saarland schließen, die über den lokalen Bedarf hinaus produziert hat. Die Datierung aber ist noch unsicher, weil seltsamerweise außer Schlackenhalden und Fragmenten der Öfen heute kaum noch etwas auszugraben ist. Lediglich in einem Fall sind weitere Gegenstände gefunden worden, die aus der La-Tène-Zeit stammen.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen