: Falsche Tasche
Betr.: „Ein Stadtteil steht nicht auf STEG“, taz hamburg vom 9. 12. 99
Die böse, böse STEG – Teil 453
Wunderbar. Die schönsten Vorurteile sind immer noch die, die sich offensichtlich selbst bestätigen. Kaum hat die STEG das ehemalige Hafenkrankenhaus zur Realisierung des Sozial- und Gesundheitszentrums St. Pauli (SGZ) übernommen, gibt es Zoff mit sozialen Projekten. Wie die wirklichen Hintergründe aussehen, kommt bei aller Empörung etwas zu kurz:
Allen zwischenzeitlichen Nutzern im SGZ ist seit Monaten klar, dass mit der Übertragung des Geländes an die STEG die von Senat und Bürgerschaft festgelegten Mindestmieten zu zahlen sind – auch der Ini um Herrn Hanisch, der dies mit seiner Unterschrift unter den Mietvertrag im August bestätigt hat. Die zusätzlichen Räume, die nun von ihm für das Winter-hilfsprojekt reklamiert werden, sind bereits für andere soziale Projekte vorgesehen oder gar nicht im Besitz der STEG.
Die verlangte Miete ist die Mindestmiete für alle sozialen Anbieter im SGZ. Die Gesamtkalkulation des Gesundheitszentrums basiert auf dieser Mindestmiete. Einen Spielraum gibt es nicht, da hier kein Gewinn erzielt werden darf. Wer wie Hanisch eine Sonderregelung verlangt, gefährdet die Zukunft des gesamten Projektes Gesundheitszentrum St. Pauli oder finanziert sich auf Kosten der anderen Nutzer. Wie alle anderen sozialen Anbieter muss auch das Projekt der Ini seine Finanzierung eigenständig und bei den dafür zuständigen Stellen organisieren.
Das Gesundheitszentrum ist die falsche Tasche, in die man/frau zu greifen versucht.
Hans Joachim Rösner,
Geschäftsführer der STEG
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