■ FU stimmt Studienplatzabbau zu: Hasenfüße in der Uni
Diese Meldungen müssen zusammengedacht werden: Die Freie Universität ist so frei, dem Abbau von Professorenstellen zuzustimmen; gleichzeitig steht bei der Veterinären im eigenen Haus der Lehrbetrieb vor dem Zusammenbruch. Natürlich ist die Dahlemer Uni einem Riesentanker vergleichbar. Natürlich wäre es schöner, kleine und feine Colleges zu haben. Aber den vermeintlichen Studentenberg zu bekämpfen, indem man ihm das Lehrpersonal entzieht, ist hochschulpolitischer Humbug. Was passieren wird, ist bei den Dahlemer und Düppeler Veterinären nur zu schön zu beobachten. Nicht mal genug Profs sind da, um das Minimum an Wissensvermittlung zu garantieren. Die Studis werden verheizt. Wissenschaftsenator Erhardt segelt diesen Hasardkurs unter der Flagge „mehr Qualität“. Das ist frech. Aus Baden-Württemberg kommend, will er Berlin zum neuen Musterländle machen. Hier will er zeigen, wie man Unis kleinkriegt. Mit der freien Wahl des Ausbildungsplatzes knackt er nebenbei ein weiteres Grundrecht: (ver- )fassungslos sehen wir dabei zu. Aber so kommt's, wenn auf der anderen Seite Hasenfüsse Hochschulpolitik machen. Der Senat bittet um erneute Prüfung – und stimmt im übrigen zu. Und die paar Studierenden, die noch Bescheid wissen? Sie schaffen es noch nicht mal, die Abstimmung zu sprengen. Christian Füller
Siehe Bericht Seite 24
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