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Archiv-Artikel

FRAUEN ANFÄLLIG FÜR ALLES: AUF EINEN SCHLAG AM FRAUENTAG

Die Politik, die Kunst, das ganze Leben, alles wird weiblicher. So hieß es jahrelang euphorisch und am liebsten zum großen Lobhudeltag, dem 8. März. Da freut uns alte Frauenhochlebenlasser doch, dass die weiblichen Wesen jetzt in eine der letzten Männerdomänen vorgedrungen sind: „Schlaganfall wird weiblicher“, verkündete die Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe gestern pünktlich zum Frauentag in einer Pressemitteilung, die schwer nach Lobrede klingt. Bei den Anfallhelfern weiß man wenigstens noch, wie man einen Schlag bei Frauen bekommt: Man stellt sie in den Mittelpunkt – komme, was da wolle. Denn das haben Frauen am liebsten: wenn sie im Zentrum der Aufmerksamkeit stehen. „Frauen sind auf dem Vormarsch“, heißt es in der Mitteilung, und über diese gebrauchte Ranschmeißerphrase werden sich die Marschiererinnen sicher auch noch freuen. Frauen sind schließlich anfällig für alles, was irgend nach Huldigung klingt. Na denn, herzlichen Glückwunsch, dass es Frauen endlich auch auf diesem bedeutenden Gebiet unserer Gesellschaft so weit gebracht haben. Ist doch Frauentag, ist doch eh egal.