■ FLIEHEN – ABER WOHIN?: Kurdistan
Für einige, wenige Tage waren sie Bewohner eines befreiten Gebietes: Im März 1991, als der Aufstand der Kurden und Iraker gegen Saddam Hussein auf dem Höhepunkt war, schien die Errichtung einer autonomen kurdischen Region greifbar nahe. Der Traum zerplatzte, als die irakische Armee Ende des Monats in die kurdischen Städte und Dörfer einmarschierte. Hundertausende flohen – die Bilder der Giftgasopfer von 1988 noch vor den Augen – in Panik Richtung Türkei und Iran. Der Fotograf R. Maro begleitete von Mitte April bis Mitte Mai die Flüchtlinge aus den Lagern Cukurca, Üzümlü und Isikveren bis zu ihrer Rückkehr in die zerstörten Städte und Dörfer im Nordirak.
Rückkehr
Vetreibung, Flucht, Heimkehr, Wiederaufbau – für manche Kurden schloß sich der Teufelskreis zum zweiten oder dritten Mal. Im Mai 1991 kehrten sie unter alliiertem Schutz in ihre Heimat zurück – in eine ungewisse Zukunft.
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