■ FIFA: Wer stoppt Mayer?
Berlin (taz) – Eine große Gosch' zahlt sich allemal aus, das zeigt unter anderem das Beispiel des umtriebigen Schwaben Gerhard Mayer-Vorfelder. In der Politik brachte er es zum Finanzminister des Landes Baden-Württemberg, im Fußball zum Präsidenten des VfB Stuttgart. Ausgiebige Schaumschlägerei ließ ihn zum heißesten Anwärter auf die Nachfolge des DFB-Präsidenten Egidius Braun werden, der kürzlich die Nachfolge von Hermann Neuberger antrat. Und auch im internationalen Funktionärswesen wandelt Mayer-Vorfelder mittlerweile auf den Spuren des verstorbenen Saarländers, der zwanzig Jahre lang die Geschicke des deutschen Fußballs fest im Griff hatte.
Die Europäische Fußball-Union (UEFA) benannte den CDU-Politiker, der einst als Kultusminister die Schulkinder seines Bundeslandes mit dem Ansinnen traktierte, doch bitte alle drei Strophen der deutschen Nationalhymne in- und auswendig zu können, jetzt für das Exekutivkomitee des Internationalen Fußball-Verbandes (FIFA), dem bereits DFB-Generalsekretär Horst R. Schmidt angehört. Allerdings muß sich Mayer-Vorfelder beim kommenden UEFA-Kongreß noch zur Wahl stellen, was Anlaß zur Hoffnung gibt. Kürzlich war er europaweit kritisiert worden, weil er seine Macht bei der Leeds-United-Affäre der Stuttgarter ein wenig zu dreist in die Waagschale geworfen hatte. Damals hatte der VfB im Europacup beim englischen Meister einen Ausländer zu viel eingesetzt. Es gab ein Entscheidungsspiel, das die Schwaben verloren.
40.000 mal Danke!
40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen