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FDP-Wirtschaftsministerium ohne G 8Merkel holt Gipfel ins Kanzleramt

Das FDP-geführte Wirtschaftsministerium verliert die Zuständigkeit für internationale Gipfel. Kanzlerberater Weidmann bereitet nun alle Wirtschaftstreffen vor.

Wer hat hier zuletzt gelacht? Angela Merkel nimmt Rainer Brüderle die Zuständigkeit für den G8-Gipfel weg. Bild: ap

BERLIN taz | Die Vorbereitung internationaler Gipfeltreffen überlässt Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) künftig nicht mehr dem von FDP-Mann Rainer Brüderle geführten Wirtschaftsministerium. Brüderles Staatssekretär Bernd Pfaffenbach (parteilos), der schon für SPD-Kanzler Gerhard Schröder die G8-Gipfel organisierte und von Merkel vier Jahre lang in der Funktion belassen wurde, muss die Aufgabe nun ans Kanzleramt abgeben. Dort übernimmt sie Merkels Wirtschaftsberater Jens Weidmann, der bisher bereits die G20-Treffen vorbereitet. Die Personalie wurde am Donnerstag in Regierungskreisen bestätigt.

Begründet wird die Kompetenzverlagerung mit dem Bedeutungsverlust der G8-Runde, die zunehmend zu einem Vorbereitungsgremium für den immer wichtigeren G20-Kreis unter Einschluss bedeutender Schwellenländer wie China, Indien oder Brasilien degradiert wurde. In allen übrigen G8-Ländern gibt es bereits eine gemeinsame Zuständigkeit für beide Gipfelformate.

Während der 63-jährige Pfaffenbach mit seinem jovialen und bodenständigen Auftreten noch die Schröder-Ära repräsentierte, ist der 41-jährige Weidmann einer jener persönlich eher unauffälligen jungen Männer, die Merkel in ihrer Regierungszentrale so gerne um sich schart. Als Generalsekretär des Sachverständigenrats drängte der damals recht unbekannte Ökonom auf radikalere Reformen.

Die Berufung des hörbar im Schwäbischen Aufgewachsenen zum Abteilungsleiter für Wirtschaft und Finanzen im Kanzleramt stieß 2006 zunächst auf Verwunderung. Als im Herbst 2008 die Finanzkrise ausbrach, gewann Weidmann auch in der Öffentlichkeit rasch an Profil. Damals agierte er in engem Schulterschluss mit dem fast gleichaltrigen Jörg Asmussen, Staatssekretär im damals SPD-geführten Finanzministerium. Auch Asmussen blieb nach dem Regierungswechsel im Amt.

Der Kopenhagener Klimagipfel, zu dem Merkel auch reist, fällt aber nicht in Weidmanns Zuständigkeit. Dort agiert als Sherpa Karsten Sach, im Umweltministerium zuständig für Internationale Zusammenarbeit. Auch der 50-Jährige diente schon sozialdemokratischen und grünen Ressortchefs - und Ex-Umweltministerin Merkel in der Brüsseler EU-Vertretung.

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