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FAZ-Mag: Wegsehn!

(106) „Rostbrätel, dein Name sei Gunda“, stand an der Wand. Und so wurde es. Gunda Röstel hängte ihr Wachsfigurenkabinettgesicht in die Bild am Sonntag und legte los. „Mitten in Deutschland und nicht etwa in den USA! Amok! Wo wir eben noch im Fernsehsessel Kinder- und Jugendgewalt weit weg wähnten.“ Wähnten wir? Wir? Und hat Gunda Röstel einen Fernsehsessel? Sehr unwahrscheinlich. Wie Franz Alt die „Wegwerf-Gesellschaft“ mit u. a. „Wegwerf-Sex“ hatte, um, frei nach Morgenstern, am unmoralischen Gedanken / moralisch sich emporzuranken, hat Gunda Röstel die „Wegschau-Gesellschaft“. „Es muss Schluss sein mit der Wegschau-Gesellschaft.“ Sagt Gunda Röstel. In BamS, der Zeitung für Wegkucker. Ulkig: Alle glotzen hin hin hin, mancher fragt sich: „Stumpft der Mensch vom Gaffen ab?“, aber sie schlagen, trööt-trööt, die Hände überm Kopf zusammen über die „Wegschau-Gesellschaft“. Röstel, Christiansen: „Wegschau-Gesellschaft“. Scharping: „Wir dürfen nicht wegsehen!“ Dabei hilft gegen Scharping, Christiansen und Röstel allenfalls eins: wegsehen. Bis sie weg sind.

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