MORGEN : Experimentelles und Neoromantisches
Deerhoof scheinen sich wohl zu fühlen in Berlin. Die experimentellen Artrocker aus San Francisco spielen bereits das zweite Mal in wenigen Tagen, dieses Mal zum Abschluss der Spielzeit in der Volksbühne. Einen schönen Kontrapunkt zu den verspielten Harmoniereisen Deerhoofs wird das sehr viel schwerere Klanggerüst setzen, dass Esben & The Witch auffahren. Die sich nach einem klassischen dänischen Volksmärchen nennende englische Band nimmt reichlich Anleihen beim Gothic-Rock. Da mystifiziert es so vor sich her, Rachel Davies’ Gesang hallt in weiter Ferne, wir erahnen die Signalwörter „Blood“ und „Darkness“ und „Lost“. So richtig bös ist das aber nicht gemeint, mit der Schächtung einer Fledermaus auf offener Bühne muss keineswegs gerechnet werden. Dafür fehlt der ganzen neoromantischen Bewegung einfach die ozzyeske Entschlossenheit.
■ Musikbühne – Deerhoof, Esben & The Witch, Tu Fawning: 10. Juli, 19.00 Uhr, Volksbühne