: Expansives Potsdam
Potsdamer Sparkassse will Berliner Bank übernehmen
Im Ringen um die verwertbaren Teile der Bankgesellschaft tritt die Mittelbrandenburgische Sparkasse (MSB) aus Potsdam auf die Tube. Sie hat jetzt Interesse an der Berliner Bank angemeldet, die eine der drei Säulen der mehrheitlich landeseigenen Bankgesellschaft ist. „Die Berliner Bank ist auf jeden Fall interessant für uns“, so MBS-Chef Walter Schubert. Denkbar sei auch eine Fusion mit der Berliner Sparkasse, die ebenfalls zum Konzern Bankgesellschaft gehört.
Die MBS ist die zweitgrößte Sparkasse im Osten Deutschlands. Nach einem EU-Beschluss muss die Bankgesellschaft die Berliner Bank bis 1. Oktober 2006 verkaufen. Davon hängt die Genehmigung der Milliardenbeihilfen des Landes Berlin für die Bankgesellschaft ab, die den Konzern vor der Pleite bewahrt hatte.
Ver.di-Bankenexperte Hartmut Friedrich bezeichnete gestern die Potsdamer Pläne als nicht zu Ende gedacht. Käme es tatsächlich zu einer Fusion mit der Sparkasse, entstünde ein ähnliches Großgebilde wie vorher. Dies dürfte die EU nicht genehmigen, da die EU die geforderte Herauslösung der Berliner Bank mit dem Wettbewerb in der Region begründe. Das Interesse an der Berliner Bank, die rund 80 Filialen habe, könne hingegen Sinn machen, da es sich um eine Lösung mit einem regionalen Anbieter handle. Für Friedrich ist aber auch klar: „Wenn die Details der EU-Genehmigung bekannt sind, werden weitere Interessenten kommen.“ ROT