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Exekution in AfghanistanTaliban enthaupten 17 Party-Gäste

In der Provinz Helmand in Afghanistan haben Taliban 17 Menschen ermordet, weil sie an einer Tanzveranstaltung teilnahmen. Den Opfern wurde der Kopf abgetrennt.

Spaß haben unter Lebensgefahr: Afghanische Kinder auf einem Karussell in der Nähe von Kabul. Bild: reuters

KABUL dapd | Sie wollten feiern und wurden getötet: Kämpfer der Taliban haben nach Angaben der afghanischen Behörden 17 Menschen enthauptet, weil sie an einer Tanzveranstaltung teilnahmen. Das Innenministerium erklärte am Montag, zu dem Angriff sei es am Sonntag in der Provinz Helmand gekommen. Es seien auch Schüsse gefallen.

Die Menschen hatten sich zu einer Feier im Bezirk Musa Kala versammelt, wie die Regierung dort erklärte. Musik spielte und es wurde getanzt. Die Aufständischen wollten die Feier stoppen. Allen 17 Opfern wurde nach Angaben der Provinzregierung in Helmand der Kopf abgetrennt. Es war nicht klar, ob sie zuvor erschossen wurden. Das Gebiet steht vollständig unter Kontrolle der Taliban.

Im Osten des Landes eröffnete am Montagmorgen ein afghanischer Soldat das Feuer auf eine Gruppe von NATO-Soldaten und tötete zwei von ihnen. Die Tat ereignete sich in der Provinz Laghman, wie ein deutscher Sprecher der Allianz, Oberstleutnant Hagen Messer, erklärte. Das Bündnis teilte mit, die internationalen Soldaten hätten das Feuer erwidert und den Angreifer getötet.

Die Soldaten waren in einem Konvoi gemeinsam mit afghanischen Kameraden im Bezirk Alingar unterwegs, wie die Polizei in Laghman erklärte. Ein Fahrzeug sei auf einen Sprengsatz aufgefahren. Danach sei es zu Streit gekommen und einer der Afghanen habe auf seine ausländischen Verbündeten geschossen. Die NATO-Soldaten forderten Luftunterstützung an und Hubschrauber feuerten auf die afghanischen Soldaten.

In jüngster Zeit kommt es immer wieder zu Anschlägen afghanischer Sicherheitskräfte auf die internationalen Truppen. Allein in diesem Monat kosteten diese Taten zwölf Menschen das Leben, zehn von ihnen waren Amerikaner.

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29 Kommentare

 / 
  • TH
    Thomas H

    In Afghanistan breitet sich bereits seit über zwei Monaten ein bewaffneter Volksaufstand gegen die von Pakistan aus gesteuerten Taliban-Eindringlinge aus.

     

    Kein Wunder also, dass die Taliban nun mittels forciertem Mordterror gegen die afghanische Landbevölkerung versuchen, diese davon abzuhalten, sich den talibanfeindlichen Volksmilizen anzuschließen, die derzeit in etlichen Provinzen Afghanistans gegen die verhassten Taliban-Invasoren vorgehen.

     

    Ausländische Medien berichten darüber, während die hiesigen Medien eisern dazu schweigen (die taz bisher leider auch):

     

    http://paktribune.com/news/Wolesi-Jirga-asks-govt-to-monitor-anti-Taliban-uprising-252746.html

     

    http://www.khaama.com/afghan-uprising-against-taliban-expands-in-ghor-province-136/

     

    http://de.rian.ru/politics/20120827/264273035.html

     

    http://www.telegraph.co.uk/news/worldnews/asia/afghanistan/9475141/Armed-uprising-against-Taliban-forces-insurgents-from-50-Afghan-villages.html

     

    http://www.aljazeera.com/news/asia/2012/06/20126265331996298.html

     

    usw.

     

    Passt Vielen halt so ganz und gar nicht in ihr schräges Zerrbild des Afghanistan-Konflikts, dieser bewaffnete Aufstand von immer mehr Afghanen gegen die Taliban ...

  • B
    bull

    Die Drohnenangriffe der Amis stellen das gleiche Verhalten dar.Es ist mir völlig unbegreiflich warum ein westliches Land solche Waffensysteme einsetzt. Es ist ein Handeln im rechtsfreien Raum und daher auch in aller Klarheit zu verurteilen.

  • M
    Märchenhasser

    Zitat @writing.angel: "Es gibt keine andere "Religion", in der ein Gründer oder geistiger Vater derartiges getan hat."

     

    :( Immer diese Christen, die Ihre eigene Bibel nicht kennen: 2. Mose 14:

     

    7 Sechshundert auserlesene Streitwagen nahm er mit und alle anderen Streitwagen der Ägypter und drei Mann auf jedem Wagen.

     

    27 Mose streckte seine Hand über das Meer und gegen Morgen flutete das Meer an seinen alten Platz zurück

     

    28 Das Wasser kehrte zurück und bedeckte Wagen und Reiter, die ganze Streitmacht des Pharao, die den Israeliten ins Meer nachgezogen war. Nicht ein Einziger von ihnen blieb übrig.

     

    Das waren also 1800 Männer.

     

    Spass beseite: Islam und Christentum geben sich gar nichts in Punkto Grausamkeit und Ignoranz!

  • D
    D.J.

    @writing.angel

     

    "hiesigen Salafisten und ihrer Unterstützer aus der Grünen Partei (Özdemir und Roth) gespannt"

     

    Möchte ungern die Kommentarspalte zuspammen, aber - bei aller tiefen Skepsis gegenüber den Grünen meinerseits - dieser unfassbar demagogische Unsinn kann so nicht stehenbleiben. Das hat dasselbe Niveau, wie Konservative als Neonazi-Unterstützer zu diffamieren.

  • K
    Kreuzritter

    Normalerweise kriegt man sowas ja nicht mit, wenn solche Greuel in so nem Hottentottenland passieren.

    Und es interessiert auch keinen, weil man es eh nicht versteht.

    Ich aber verstehe die Amerikaner mit ihren Drohneneinsätzen.

  • E
    @emil

    "die tat.. und diese taten, das hört sich ja so an, als wären die taliban mörder während aufrechte soldaten natürlich nur was dort treiben?! achja brunnenbauen."

     

    Für Relativierer solcher barbarischer Verbrechen wie Sie habe ich nur allertiefste Verachtung übrig.

  • M
    menschenfreund

    Wenn die muslimische Gemeinschaft in deer Welt Wert auf ihren Ruf legt, sollte sie schleunigst aus ihrem märchenhaften Reichtum Etliches verfügbar machen, um diesen Verbrechern das Handwerk zu legen, statt untätig bis kritisch die Hände in den Schoß zu legen und ansonsten nach Kräften drein zu schlagen, wenn aus dem Westen Kritik kommt oder den Koalitionstruppen fatale Fehler passieren.

    Mir graust vor dem Gedanken was wohl geschieht, wenn die westlichen Truppen abgezogen sind...

  • S
    Saruman

    @Talibanversteher

     

    Selten einen so treffenden Kommentar gelsen, bravo!

  • R
    Rick.S

    Geschichte wiederholt sich. Das was die NATO mit der afghanischen Armee erlebt, davon haben sowjetische Truppen schon damals berichtet und wenn die NATO abzieht, wird sich die selbe Situation wiederherstellen, wie nach Abzug der Sowjets. Hinzu kommt, dass die afghanische Bevölkerung schon zwei mal verraten wurde, erst von den Sowjets, dann den Amerikanern, indem sie kooperierte und danach der Rache der Taliban preisgegeben wurde. Und nun werden sie wohl von der gesamten der NATO verlassen, und die Menschen hier und die Presse fragen sich, warum die Bevölkerung kein Vertrauen in Ausländische Truppen hat.

  • BG
    Bernd Goldammer

    Was haben die Jahre des Nato -Einsatzes gebracht? Nur unnötige Opfer! Und wenn die US-NATO raus sein wird, beginnt die Re-Talibanisierung. Das ist doch schon jetzt abzusehen!Die Hälfte der militärischen Kosten hätten genügt, um das Land wirtschaftlich nachhaltig umzugestalten. Dann hätten die Mohnbauern andere Pflanzen angebaut, weil wir ihnen hundert mal mehr für ihre Ernten gezahlt hätten. Es wäre ein Segen für die Welt geworden, wenn die Strukturen des internationalen Drogenhandels von hier aus nicht mehr gespeist würden. Stattdessen stieg das Land in der Besatzungszeit zum Weltproduzenten auf. Toller Erfolg…

  • E
    end.the.occupation

    Das Resultat von 40 Jahren westlicher, humanitärer Intervention.

     

    Und nun 'helfen' wir den Syrern mit denselben Gestalten - die taz vorneweg dabei.

  • UM
    Ulli Müller

    Nichts ist gut in Afghanistan!

    Offiziell sind deutsche Soldaten dort unten am Hindukusch im Einsatz, damit so was nicht passiert. Aber es passiert, häufiger als früher, oder nimmt nur die Berichterstattung zu?

    Die Nato und Co haben nur erreicht, dass es schlimmer wurde und noch wird!

    Nicht zuletzt, weil niemand die Mentalität der Menschen (des größten Teil) versteht oder verstehen will.

    Das Unglück fing mit der Unterstützung der moslemischen Rebellen in den 70/80 Jahren an. Irgendwo ist dieses Problem vom Westen hausgemacht!

  • M
    Martin

    Selten so eine geschmacklose Kombination aus Überschrift und Titelbild gesehen.

  • D
    D.J.

    Eben auf der beliebten deutschen Salafisten-Seite ahlu-sunnah.com (ich verzichte auf eine Direktverlinkung zu den Extremisten): Ein User fragt, ob hier die Todesstrafe erlaubt war. Ein anderer, einer der Hauptagitatoren dort, ein Mohammed Isa (vermutlich deutscher Konvertit), schreibt als Antwort:

     

    "wa aleykumselam,

     

    Bist du schonmal auf die Idee gekommen das das Kuffar-Propaganda ist? Wenn die Mujahideen das bestätigen können wir uns Gedanken darüber machen."

     

    Also: Kein Mitleid mit den Opfern, statt dessen wird zumindest die Möglichkeit eingeräumt, dass es sich um einen legitimen Akt handelte. Solche Leute leben mitten unter uns. Aber alles nicht so schlimm...

  • I
    Islamo

    Das hat natürlich nichts mir dem Islam zu tun und würde in Deutschland von keinem Muslim unterstützt werden. Ach und die Erde ist eine Scheibe und Antifa verüben nur Gewalt nie gegen Menschen.

  • HU
    Harald U.

    Es müssen gemäßigte Taliban gewesen sein.

    Denn Fundamentalisten hätten die Apostaten gewiss gesteinigt.

     

    @Talibanversteher

    Natürlich sind Islamisten keine Rechtsradikale. Schließlich ist der Islam eine Befreiungsbewegung und solche sind immer links.

     

    Deshalb auch die tapfere, bedingungslose Unterstützung der deutschen Linken für diese internationalen Befreiungsbewegungen, da diese die Menschen von allem befreien wollen, was nicht dem Freiheitsideal des Islam entspricht.

     

    Dieses Vorgehen erinnert Linke an gute alte Tage.

  • W
    writing.angel

    Grundlage des Tötens im Islam ...ist die Vita des Propheten als Handlungsanleitung, was jeder leicht im Internet selbst recherchieren kann. Jeder Muslim kann sich auf die Taten des Propheten Mohammed berufen, der nach islamischen Quellen eigenhändig etwa 600-900 jüdische Männer geköpft haben soll, zahllose Karawanen raubüberfallen und ca. 60 möderische Angriffskriege geführt hat. Es gibt keine andere "Religion", in der ein Gründer oder geistiger Vater derartiges getan hat. Die geistige Nähe zwischen Taliban und Salafismus ist inzwischen belegt, die Übergänge sind fließend. Ich bin mal auf die vehementen Proteste der hiesigen Salafisten und ihrer Unterstützer aus der Grünen Partei (Özdemir und Roth) gespannt.

  • E
    emil

    die tat.. und diese taten, das hört sich ja so an, als wären die taliban mörder während aufrechte soldaten natürlich nur was dort treiben?! achja brunnenbauen.

  • S
    Sebastian

    "von Talibanversteher:

     

    Zum Glück handelt es sich bei den Taliban nicht um Rechtsradikale. Sonst hätten hier einige TAZ Leser schon Schaum vor dem Mund."

     

    Was für ein dämliches Kommentar! Sie sollten ganz tief in sich gehen und ihren Verstand suchen! Ich vermute Sie werden dafür einige Zeit brauchen.

  • B
    Biermösl

    @ Talibanversteher:

     

    Mich wundert eher, warum hier im Forum bei jedem Bericht über US-Soldaten in Afghanistan die Litanei von den ach so bösen Amis und Imperialisten und wir haben's ja schon immer gewusst und blah und blub angestimmt wird – wenn Taliban aber 17 Leute köpfen, nur weil sie getanzt haben, ist Schweigen im Walde. Schon seltsam.

  • D
    D.J.

    @Talibanversteher,

     

    selbstverständlich sind Taliban, Salafisten, Wahabiten - oder welche Bezeichnungen es für radikale Moslems gibt - rechtsradikal. Was denn sonst? Biologistischer Rassismus, der bei ihnen fehlt, ist keine notwendige Vorraussetzung für Rechtsradikalismus. Im Übrigen liegen die Parallelen auf der Hand. Leider sind viele sich links Nennende von dieser simplen Wahrheit überfordert.

  • F
    floge

    @Talibanversteher...

     

    Was für ein geistiger Dünnschiss...Sie haben auch wirklich nichts verstanden... 6 setzen!!!

  • L
    LeO

    hab ich wohl, Talibanversteher, aber eher wegen ihres strunzdummen Kommentars...

  • TS
    Thomas Sch.

    Wie bitte ? Massenmord wegen Teilnahme an einer Tanzveranstaltung ? Ist mal ein einziger aufrechter Linker hier vor Ort, der mir erklären kann, warum es wegen dieses abscheulichen Verbrechens nur wieder nur müde und laue Erklärungen geben wird ? Wenn -wie mein Vorredner gerade eben so schön gesagt hat- ein Rechter oder Rechte das gemacht hätten, würde hier doch die Luft brennen, Zeter und Mordio geschrien werden, die Gefahr einer neuen Hitleritis beschworen werden usw. Warum nur machen Linke da immer so einen Unterschied, wer ein Verbrechen begeht ? Ist das etwa nicht so schlimm, wenn Migranten (Afghanistan)mit schwerer Kindheit (Wüste) ohne soziale Teilhabe (arm) einen Mord begehen ? Ist das dann möglicherweise irgendwie eine andere Tat ?

  • H
    Hirntot

    @Talibanversteher: Was Dümmeres ist Ihnen dazu jetzt nicht eingefallen?

  • B
    blabla

    aha.. mhm.. soso.. und warum ist unsre tolle Armee seit 10 Jahren für ~1 Mrd pa nochmal dort? Ach ja richtig, um genau das zu verhindern. LOL!

  • B
    bull

    Ich denke doch dass die Taliban auch in der islamischen Welt nur als wilde Tiere eingestuft werden.Umso schlimmer dass diese Menschen erst durch westliche Hilfe an die Macht kamen.Die Teufel die der Westen gegen die sovjetische Invasion rief wird er nicht mehr los.Die Taliban wird man nur los wenn man sich gar nicht mehr in dieser Region einmischt.Auch der Islam muss wohl durch das Mittelalter durchmarschieren.Es mag zwar unbglaubliche Gemetzel geben,aber das wird eh niemand verhindern können.Für den Menschen des 21 Jrh. sind diese Taliban doch wie Wesen von einem anderen Stern.Um es klar auszudrücken:Diese Abschlachterei die sich diese Religionsidioten liefern macht Sie nur umso verachtungswürdiger und sonst gar nichts.Dies gilt auch für die gewaltbereiten Salafisten.Ich weiss gar nicht aus welcher Morast die hervorgekommen sind.Noch weniger kann ich mir vostellen warum es in Deutschland solche Menschen gibt.Mir fehlt jegliches Verständnis für diesen Unsinn.

  • H
    Helmut

    Nach den als göttlichen angesehenen Regelwerk (Scharia) und besonders unterstützt durch die Hadithe (Lebensgeschichte des Propheten) der sunnitischen Orthodoxie, zu deren hanafitischem Zweig sich die Taliban rechnen, ist Musik genauso wie Tanzen verboten (haram). Lediglich das melodische Rezitieren des Korans ist erlaubt und sogar erwünscht. Ansonsten ist Islam Frieden und man hätte wohl besser aus Gründen der Kultursensibilität nicht berichtet.

  • T
    Talibanversteher

    Zum Glück handelt es sich bei den Taliban nicht um Rechtsradikale. Sonst hätten hier einige TAZ Leser schon Schaum vor dem Mund.