Ex-US-Börsenchef festgenommen: Verdacht auf 50-Milliarden-Betrug
Es wäre der größte Betrugsfall seit Jahren: Der Ex-Chef der Computerbörse Nasdaq soll mit einem Schneeball-System Investoren um Dutzende Milliarden Dollar gebracht haben.
NEW YORK rtr Einer der über Jahre hinweg einflussreichsten Manager an der New Yorker Börse ist am Donnerstag unter dem Verdacht des Milliarden-Betrugs festgenommen worden. Dem 70-jährige Bernard Madoff wird vorgeworfen, mit einem Schneeball-System Investoren um 50 Milliarden Dollar betrogen zu haben. Madoff war einer der einflussreichsten Berater und Investoren an der New Yorker Börse und zeitweise Chef der Computerbörse Nasdaq.
Ihm wird vorgeworfen mittels eines Hedge-Fonds ein Schneeball-System aufgebaut zu haben, bei dem Investoren hohe Gewinne versprochen werden, die zunächst mit dem Geld weiterer Anleger bezahlt werden. Madoff hat nach Angaben der Staatsanwaltschaft zugegeben, dass sein Geschäft seit Jahren zahlungsunfähig sei. Leitenden Angestellten seiner Firma soll er laut Anklage eingestanden haben: "Es ist alles eine große Lüge". "Im Grunde (war es) ein riesiges Schneeballsystem." Sollten sich die Vorwürfe gegen Madoff bestätigen, wäre es einer der größten Betrugsfälle in der US-Geschichte, vergleichbar dem Enron-Skandal von 2001.
Madoff wurde gegen die Hinterlegung einer mit seinem Manhattaner Apartment abgesicherten 10-Millionen-Dollar-Kaution auf freien Fuß gesetzt. Sein Anwalt sagte vor Journalisten: "Wir werden kämpfen, um aus dieser unglücklichen Verkettung von Ereignissen herauszukommen."
Das Wertpapierhandelsunternehmen Madoffs verfügt nach Angaben ihrer Webseite über mehr als 700 Millionen Dollar Kapital. In der Selbstdarstellung heißt es auch, Madoff habe "ein persönliches Interesse, seinen untadeligen Ruf der Fairness und hoher moralischer Standards aufrechtzuerhalten, der immer das Markenzeichen seines Unternehmens war."
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