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Ex-Manager stellt sich

■ Treuhand-Betrüger ist pleite

Magdeburg (taz) – Vor laufenden Kameras stellte sich der ehemalige Privatisierungsdirektor der Magdeburger Treuhand-Niederlassung, Andreas Grünebaum, am Donnerstag der Staatsanwaltschaft. Die suchte ihn schon seit über eineinhalb Jahren mit internationalem Haftbefehl, aber von seinem Schweizer Unterschlupf aus drehte Grünebaum den Fahndern über Monate eine lange Nase (die taz berichtete).

In einem Interview hatte der Ex-Treuhand-Manager kürzlich verlauten lassen, er hätte sich ja schon längst gestellt, wenn ihm nur Haftverschonung gewährt würde. Die Staatsanwaltschaft lehnte einen solchen Handel ab. Aber auch ohne behördliches Entgegenkommen hat Grünebaum Grund genug, das Versteckspiel aufzugeben. Denn er muß sich nicht nur vor dem Magdeburger Landgericht verantworten; jetzt droht ihm die Anwaltskammer auch mit dem Entzug der Zulassung als Rechtsanwalt. Außerdem ist er schlichtweg pleite, konnte das Leben im Schweizer Untergrund nicht weiter finanzieren. Dabei hat er nach Überzeugung der Staatsanwaltschaft neben seinem fürstlichen Salär als Treuhand-Direktor rund 200.000 Mark vom Stuttgarter Unternehmer Lino Vulcano zugesteckt bekommen und dem dafür Treuhandfirmen und -immobilien für einen Apfel und ein Ei verkauft. Der Schaden für die Treuhand: rund acht Millionen Mark.

Grünebaum weist alle Vorwürfe zurück. Die Treuhand hat schließlich nach Überprüfung der Verträge alle Deals rechtlich bestätigt. Dennoch mußte er seine erste Nacht in Magdeburg im Knast verbringen. Grünebaum äußerte sich nämlich so wortreich zu den Vorwürfen, daß seine Vernehmung vor dem Haftrichter am Freitag fortgesetzt werden mußte. „Zur Zeit ist er da, wo er nach dem Ermittlungsstand hingehört“, findet ein Staatsanwalt. „Und über eine mögliche Haftaussetzung wird erst nach Abschluß sämtlicher Vernehmungen entschieden.“ Eberhard Löblich

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