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Archiv-Artikel

Ex-KP-Chef tritt Haftstrafe an

PRAG ap ■ Ein Führungsmitglied der KP der ehemaligen Tschechoslowakei hat am Montag eine vierjährige Haftstrafe wegen Unterstützung der sowjetischen Invasion im Sommer 1968 angetreten. Karel Hoffmann hatte damals kurz vor dem Einmarsch der Sowjetarmee am 21. August ein Sendeverbot für die tschechoslowakischen Fernseh- und Radiostationen verhängt. Dies wurde ihm vor Gericht als Sabotage ausgelegt. Hoffmann ist der einzige kommunistische Politiker, der für seine Rolle zur Beendigung des so genannten Prager Frühlings verurteilt wurde. Ein Berufungsantrag war Ende Mai abgelehnt worden. Der tschechische Präsident Václav Klaus erklärte allerdings, er erwäge eine Begnadigung des 80-Jährigen.