Über 20 OPFER IN BERLIN. FÄLLE AUCH IM SCHWARZWALD? : Ex-Jesuitenpater gesteht Kindesmissbrauch
BERLIN/ST. BLASIEN | Der Missbrauchsskandal am Berliner Canisius-Kolleg weitet sich aus, möglicherweise auch auf eine Jesuitenschule im Schwarzwald. Ein früherer Pater, der in Berlin Vergehen gestanden hat, unterrichtete in den Achtzigerjahren auch an einem Kolleg in Baden-Württemberg. „Ich muss davon ausgehen und gehe davon aus, dass es durch ihn auch am Kolleg St. Blasien Fälle von sexuellem Missbrauch gegeben hat“, sagte Pater Johannes Siebner, der Direktor der Ordensschule.
In Berlin sollen zwischen 1975 und 1982 mindestens 22 Kinder und Jugendliche missbraucht worden sein. Einer der mutmaßlichen Täter, der ehemalige Pater Wolfgang S., habe bereits 1991 Taten eingeräumt, berichtete der Spiegel. Der heute in Chile lebende 65-Jährige soll sich im Januar in einem Brief an die Opfer gewandt und Reue gezeigt haben. Bei dem zweiten Beschuldigten handelt es sich um den 69-jährigen ehemaligen Religionslehrer Peter R. aus Berlin. Im Gegensatz zu S. habe dieser sämtliche Vorwürfe bestritten. Die Deutsche Bischofskonferenz zeigte sich am Sonntag von den Vorfällen „tief betroffen“. (apn, dpa)