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Ewiger Zweiter im Höhenflug

SG Flensburg-Handewitt untermauert mit einem 37:26-Sieg über Nordhorn ihren Anspruch, endlich mal Deutscher Meister im Hallenhandball zu werden

Es war im August dieses Jahres, als sich bei der SG Flensburg-Handewitt eine wundersame Wandlung vollzog. Auf der traditionellen Pressekonferenz vor der Saison spuckten die Verantwortlichen große Töne, statt ihr Underdog-Image zu kultivieren: „Wir holen den Titel“, sagte Erik Veje Rasmussen, Trainer des „ewigen Zweiten“. Mittlerweile lassen die Flensburger den Worten Taten folgen.

Nach sieben Spielen rangiert die SG mit 12:2 Punkten auf Rang drei und darf sich neben Lemgo und Magdeburg zu den aussichtsreichsten Kandidaten auf den Titel zählen. Am Sonnabend unterstrichen die Flensburger ihre Ambitionen mit einem 37:26 (16:17) gegen die HSG Nordhorn. Dabei ließ sich die SG nicht von einer mäßigen ersten Hälfte verunsichern. „Selbst als es eng war, wusste ich, dass wir gewinnen. Wir haben die beste Mannschaft, seit ich in Flensburg bin“, frohlockt Rasmussen.

Der sportliche Aufschwung der SG ist ein Verdienst des 43-Jährigen, der das Team konsequent umgebaut hat. Joachim Boldsen sorgt im Rückraum für mehr Offensivkraft, außerdem besetzte Rasmussen mit Marcin Lijewski die vakante Planstelle des Linkshänders. Und Neuzugang Mark Dragunski stabilisiert die Deckung. „Ich habe mein Wunschteam beisammen“, sagt Rasmussen.

Dennoch kursieren in Flensburg Gerüchte, der SG-Coach könnte nach der Saison eine neue Herausforderung jenseits des Handballs suchen. Doch von Amtsmüdigkeit ist bei ihm wenig zu spüren. „Ich habe den besten Job der Welt“, sagt er.

Im November wollen Rasmussen und der SG-Geschäftsführer Thorsten Storm über eine Verlängerung des Ende der Saison auslaufenden Kontrakts verhandeln. Beim Vertragspoker dürfte Erik Veje Rasmussen gute Karten haben – wenn der Höhenflug seines Teams anhält.

Matthias Anbuhl

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