Tschechow-Adaption im Monsum Theater : Ewiger Traum
Manchmal ist es leichter, sich in die Ferne zu sehnen, als tatsächlich in sie zu entfleuchen. Denn wer weiß schon, was man bekommt, lässt man alles hinter sich; ist wirklich sicher, dass alles schöner wird? Allerlei übel Risiken mögen da doch lauern, und ob man sich ihnen aussetzen möchte, bleibt dann doch sorgfältigst zu prüfen.
Auch Tschechows „Drei Schwestern“ – Die Einfache Bühne präsentiert jetzt eine Adaption des Stücks – sehnen sich. Nach der Metropole Moskau, nach Aufregung und ewiglich glücklichem Leben. Detailliertest ausgemalt wird da, was ihrer harren könnte, befänden sie sich erst fern der Provinz. Doch Olga, Mascha und Irina, belassen es beim Gedankenspiel – und bleiben. Warum? Vermutlich aus Trägheit, Furcht und dem infantilen Wunsch heraus, Veränderung solle völlig schmerzfrei vor sich gehen. Vielleicht aber auch aus der Ahnung heraus, dass sich die Realität vermutlich ein bisschen unterscheidet von dem, was man so kühn erträumt. PS
Premiere: Do, 26.8., 20 Uhr, Monsun Theater (Friedensallee 20). Weitere Vorstellungen: 27.–29.8. sowie 2.+5.9.